Wirbelwoche

Manchmal fließt das Leben ruhig dahin und läßt uns Träumen und Wünschen wie alles sein sollte, dann wieder, viel seltener jedoch übernimmt das Leben uns und wirbelt alles so sehr durcheinander, daß man gedanklich gar nicht mehr nachkommt.
Bei mir in der letzten Zeit wie folgt:
Alles fing mit der Hochzeit des Trompeten-Freundes an. In Italien, bei Venedig, ich als Trauzeuge dabei. Auf dem Weg in den Süden habe ich Freunde aus meiner Schweizer Zeit besucht und auch die Kollegen meines damaligen Museumspraktikums. Große Freude und totaler Aufruhr: Wir haben ne Stelle frei, ideal für Dich, bewirb Dich doch, ich bring Dich zur Leiterin, warte, komm mit, ist das nicht ein Zufall? Das muß was bedeuten... Ich bewerbe mich tatsächlich, bin angetan von dem Enthusiasmus und der Aussicht wieder in dieser schönen Gegend zu leben. Dann letzte Woche die mail. Sie wollen ein Vorstellungsgespräch, Reise nach Basel, zwei Tage später die Zusage, ich schmeiße das unbezahlte Praktikum mit den intriganten Kollegen und fühle mich soo frei. das ist wenige Tage her, inzwischen hab ich für meine schöne große Wohnung ne Untermeterin und weiß auch über die Steuern in der Schweiz bescheid. Ich organisiere wie in Trance, nehm es noch nicht so ernst, wie Freunde, die schon viel besser begriffen habe, daß ich weggehen werde. Ich bin manchmal noch ziemlich hier,ohne anderen Blick, ganz alltäglich und dann am Abend fällt mir ein, was in der kurzen Zeit bis Mitte September noch zu leisten ist...
Nachtreise - 30. Aug, 01:14
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