WG-Leben

Dienstag, 8. Juni 2010

Hausfest

Wie jedes Jahr haben unsere Hausbewohner am letzten Samstag ein Hausfest organisiert. Der Antifa aus der Studenten-WG vom Parterre und der gleichalte Historiker über mir haben eine Liste im Hausflur aufgehängt und jeder konnte seine kulinarischen Beiträge ankündigen. Darunter Türkischer Kartoffelsalat, mediteraner Nudelsalat und mein legendärer Russischer Zupfkuchen. In der Schweiz (und auch in Russland) kennt man diesen Kuchen nicht. Meine Erklärungsversuche, es handle sich im Prinzip um einen Käsekuchen erwirken bei den meisten Schweizern ein Missverständnis. Käsekuchen gibt es hier nicht, aber Chäswaihe, eine Art schweizerische Käsepizza, aber eben nicht süss sondern herzhaft... Am Ende, nach dem Verzehr, sind aber alle immer sehr begeistert...
So hatte ich auch diesmal wieder diesen Kuchen geplant.
Im Hof werden Tische und Stühle bunt aus allen Wohnungen gemischt, von Plastik bis Kristall, von Alu bis Silber ist alles an Geschirr und Besteck vertreten, ein bunter Haufen aus Studenten, jungen Berufsanfängern und Künstlern sammelt sich um den Tisch. Und als High-light kommen unsere Hausältesten, ein einfaches Paar weit jenseits der 60 dazu. Sie bringen Kaffe und knapp 10 Flaschen selbstgebrannten. Grappa, Pflaume und so besondere Tropfen wie Kirschlorbeerschnaps... abgefahren.

Ein echt lustiger Abend mit neuestem Tratsch und Klatsch aus Museen, Schulen, Uni, der Basler Linken und vor allem aus den Nachbarhäusern... Und? Wer ist einziger Deutscher im Haufen?
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Sonntag, 11. Mai 2008

Frau im Haus

Meine Ex-Mitbewohnerin von meinem Basel-Aufenthalt 2003 hat ein GA (Generalabonement für die Schweizer Bundesbahn) und obwohl sie nun nicht mehr in Basel sondern in Zürich lebt, kommt sie damit ab und an vorbei. Als ordentliche Schweizerin, und dann auch noch Graubündnerin (Ostschweiz) war ihr die Reise nach Berlin immer zu weit, aber innerhalb ihres Landes reisen die Schweizer gewöhnlich wie irre herum, als wäre das ganze Land nur eine einzige Stadt. Man muß aber sagen, daß die SBB wirklich preiswert ist und die Entfernungen hier auch nicht soo groß sind, wenn man innerhalb der Staatsgrenzen bleibt...
Jedenfalls gab es ein nettes Konzert in Basel mit dem Gitarristen von REM und das war Anlaß für einen Besuch. Ich konnte mal wieder ein schönes Frühstück auffahren und ich kann es nicht verhehlen, ich finde es toll, wenn der Besuch sich beim Tischdecken, Abwasch u.ä. beteiligt... Außerdem gab es noch ein paar Hinweise zur Vervollkommnung der Wohnung und gemeinsam haben wir meinen viel zu großen Tisch vom Balkon auf die Straße gestellt. Das ist die hier übliche Methode, sich alter Dinge zu entledigen. Ihr wißt, ich wohne im Basler Neukölln. Hat auch gut funktioniert, am nächsten Tag war der Tisch weg und mein Balkon kann zusätzlich zu den zwei Velos und nem Korbstuhl nun auch Pflanzen aufnehmen... ;)
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Montag, 29. Oktober 2007

Wo ein guter Gast seine Schuhe läßt

Schuhe
Dort, wo die anderen beiden ihre Schuhe auch haben. Vor der Tür.
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Donnerstag, 11. Oktober 2007

Wie ein guter Gast lebt

Wenn man in einer WG zu Gast ist, paßt man sich etwas an. Man schaut z.B. die Simpons gemeinsam an, man kocht für die anderen mit, versorgt die Mitbewohner mit deutschem Brot (ja, auch die Schweizer haben kein anständiges), mit Kartoffeln( die Schweizer wissen kaum, wie vielfältig die sind), Obst und Süßigkeiten. Man toleriert den lebensgroßen Robbi-Williams-Pappaufsteller im Flur, man wäscht sein Zeug ab, putzt und schlampt nicht herum. Im Gegenzug kann man einen Internetanschluß, eine riesige CD- und DVD-Sammlung und den Beamer fürs Heimkino nutzen. Außerdem eine Spül- und eine Waschmaschine nebst Trockner. Für die Schweiz ist vor allem die eigene Waschmaschine eine Sensation. Üblich ist hier eine Hausgemeinschaftswaschmaschine im Keller, dazu ein zweiwöchentlicher verbindlicher Waschtag für jede Mietpartei. Furchtbar unspontan!
Das beste für mich ist aber wirklich mein eigener Bereich hier. Die zwei Jungs haben eine Vierraumwohnung mit Küche und Bad. Eine Treppe höher liegt mein eigenes "Loft". Auf der Fläche der darunterliegenden Wohnung habe ich hier einen ausgebauten Dachboden für mich, groß und hell, an einem Giebel die Matratze mit dem Kofferschrank, um das Bett verteilt die Kleider und die Bücher, aus denen ich fürs Museum lerne. Dazu den Zweitfernseher, die Drittanlage, mehrere bequeme Sofas und Sessel, von denen aus ich blogge.
Aber jeden Morgen muß ich - verpennt und verklebt auf dem Weg zum Bad - bei der kleinen, engen und extrem rutschigen Stiege höllisch aufpassen, um nicht nach nem Ausrutscher mit großem Getöse hinabzustürzen und durch den Flur segelnd in der Küche lang hinzuschlagen.
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Dienstag, 2. Oktober 2007

Was ein guter Gast kocht

Irgendwie habe ich es nicht ganz mitbekommen, daß ich unsere Dreier-WG heute bekochen sollte und als ich mit einem Sack Kartoffeln und einem wunderschönen Bund Porree nach hause kam (hab es wirklich nur gekauft, weil es so schön aussah), gab es kurzerhand Pellkartoffeln mit Butter und Kräuterfrischkäse, dazu gekochtes Porreegemüse. Hab ich mir in Berlin selbst nie gemacht und kenne genügend Leute, die das abartig finden würden, den Jungs hat es aber wohl geschmeckt und sie fanden das "Rezept" erinnerungswürdig... :)
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Samstag, 29. September 2007

Was ein guter Gast ißt

Ich sehe zwar nicht so aus, aber ich esse gern. Sehr gern. Vor allem deftig. Eine ehemalige Mitbewohnerin nannte meine Zubereitungen kurz Omaküche.
Nun lebe ich übergangsweise bei einem Freund in Basel in einer veganen WG. Nachdem ich nun weiß, was das genau bedeutet, kann ich nur hoffen, niemand wird mich mit einem der vielen existierenden Ess-Photos erpressen wollen. Wer hatte z. B. Zugang zu dem Sülze-Bild? Jedenfalls habe ich mir geschworen, ein guter Gast zu sein und bringe kein Fleisch in die Wohnung. Nicht einmal eingeschweißt. Ich esse meine Ration in der Museumskantine oder unterwegs und nehme ein Pfefferminz bevor ich das Haus betrete.
Dafür habe ich tolle Käsesorten gefunden!
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Berlin, Basel und ich

Ein Berliner in der Fremde

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