Freitag, 7. September 2007

Aufräumphilos

So, ich habe nun tatsächlich schon mein Bett in Berlin abgebaut und schlafe mit der Matratze auf dem Fußboden. Das habe ich bisher so noch nie gemacht außer in den Ferien beim Zelten. Die Berliner Wohnung wird nach und nach durchforstet, nach überflüssigem, unbrauchbarem, veraltetem. War gestern und vorgestern zweimal mit einem vollen Auto beim Recyclinghof und habe dort Lebensteile von mir abgegeben. Meine alte Couch, für die ich schon ein neues Sofa habe, dann eine Matratze und Kleider, Bettwäsche, ja sogar zwei Beutel voller Schuhe... Demnächst wird dann wohl der Papiermüll im Hof überquellen,wenn ich mich daran mache, alle Regale und Schreibtischhäufchen durchzusortieren... Auch all die Zeitschriften und Zeitungen. Insofern ist ein Umzug auch wie eine Reinigung und eben nicht nur eine Reinigung der Wohnung, sondern ebenso der Seele. All dieses: da wollte ich noch reinschauen, vielleicht braucht man das nochmal ist mit einem Schlag hinfällig, in dem voraussichtlichen 14 qm Zimmer gibt es kein Asyl für sowas. Problematisch ist das mit der großen Bücherwand, sollen die alle mit? Hm, ich weiß noch nicht so recht. Und all die Haushaltssachen werden in einer WG eh doppelt sein (wenn ich sie nicht schon selbst doppelt habe). Wozu z.B. zwei Bestecke (Alltag und Feiertag) für je 12 Personen mit Vorlegern, Zuckerzangen, Kellen u.ä.? Die Fülle an Geschirr. Was hab ich allein oder zu zweit eigentlich damit gemacht?? Zu der Reinigung kommt also auch noch eine Hinterfragung der bisherigen Lebensweise. Ich habe schon immer die Soziologen-Freundin bewundert, die mit einem Bett, einem kleinen Schrank und einem Schreibtischprovisorium auskam, deren zahlreiche Umzüge immer nur Minuten dauerten.
Die Erkenntnis: Ich bin eigentlich für ein seßhaftes Leben gemacht und nur immer zu neugierig dafür.
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Berlin, Basel und ich

Ein Berliner in der Fremde

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