Donnerstag, 27. März 2008

Kopf über Hals oder umgekehrt ;)

Ein Morgen bei mir ist seit Jahren nur eine halbe Stunde zwischen Weckerklingeln und Haustürzuschlagen. Zweimal die Woche kommen 15 min zum Rasieren dazu. Alles ist durchorganisiert und ohne genauen Plan läuft doch alles immer gleich ab. Nur manchmal eben nicht. Plötzlich ist das Wetter doch wieder warm, man braucht eine andere Jacke als gestern und diese Feststellung hat weitreichende Konsequenzen. Vor allem, wenn Schlüssel, Portemonaie und Umweltticket darin sind. Ich bin heute dreimal in die Wohnung zurückgelaufen. Daß ich das Fehlen des Schlüssels vor der Wohnungstür bemerke ist klar - schön, daß die Wohnungstüren in der Schweiz außen eine Klinke und keinen Knauf haben (Merke: Schweizer brechen nicht ein, klauen auch nichts und sind überhaupt sehr redliche und anständige Leute). Daß ich die Noten für den Chor vergesse, ist ganz natürlich, daß es mir auf der Treppe einfällt weniger. Und schließlich das Portemonaie mit dem Schweizer Geld.
Beim Umsteigen von der Straßenbahn in den Bus nach Deutschland geht mir auf, daß das Umweltabokärtlein auch noch fein hübsch im Mantel zuhause geblieben ist, also muß ich beim Fahrer zerknirscht bezahlen und weiß schon jetzt, daß ich auch die Rückfahrt werde zahlen müssen....
Da im Museumscafé die Nachmittagsschicht nicht kommt, weil sie sich von einem Hund hat beißen lassen (rechte Hand +Tollwutgefahr), beschließe ich netterweise länger zu bleiben und einzuspringen. Mein Trinkgeld beträgt am Abend exact den doppelten Preis einer Busfahrkarte! Als ich aber in den Bus Richtung Basel steige und ordnungsgemäß zahlen will, fragt mich der Busfahrer, ob ich nicht ein Monatsticket hätte. Ich bejahe und muß zugeben, daß es zuhause ist. Er kennt mich und nimmt mich ohne zu zahlen mit. Aber das Beste ist, daß natürlich just an diesem Tag an der Grenze auch noch eine Fahrkartenkontrolle einsteigen muß. Aber auch hier komme ich dank des Busfahrers ungeschoren davon...
Gelobt sei die Provinz!
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Berlin, Basel und ich

Ein Berliner in der Fremde

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