Freitag, 23. Mai 2008

Das schönste Velo der Welt...

...ist seit einer Woche meins. Ein Oldtimer englischen Fabrikats. Es stand im Fahradladen an der Ecke als (natürlich gebrauchtes) Sonderangebot. Alles funktioniert bestens, es gibt sogar eine kleine Drei-Gang-Nabenschaltung, die Bremsen sind unverwüstliche Stänglibremsen (aber kein Kackeschieber, sondern Felgenbremsen), es ist seit Jahren mein erstes Rad mit Schutzblechen und vor allem funktionierender mechanisch betriebener Beleuchtung! Man kann aufrecht sitzen und hängt nicht wie auf meinem Sportrad mit dem Kopf wesentlich tiefer als mit dem Hintern darauf. Es ist wunderschön und ich fühle mich, wie auf einem großen Luxus-Ozeanliner vergangener Tage, wenn ich darauf geräuschlos durch die kleine alte Stadt gleite.
Trotz der Herkunft jedes einzelnen Teils von den Inseln ist es übrigens doch ein sehr schweizerisches Velo: Der Verkäufer sagte mir, es hat zuvor dem Altbundesrat Otto Stich gehört. Die sieben schweizer Bundesräte bilden das höchste politische Gremium des Landes. Einer von Ihnen ist reihum für jeweils nur ein Jahr der höchste Repräsentant: Bundespräsident. Otto Stich war dies in den Jahren 1988 und 1994. Trotzdem ist der Bundespräsident der Schweiz weder Regierungschef noch Staatsoberhaupt. Die Schweiz hat nämlich erstaunlicherweise kein Staatsoberhaupt, diese Aufgaben übernimmt das Kollegium der sieben Bundesräte als ganzes. Deshalb stattet die Schweiz gewöhnlich auch keine Staatsbesuche ab. Jeder Bundesrat vertitt wie die deutschen Minister nur sein Resort. Nur wenn unbedingt repräsentiert werden muß, tritt der schweizer Bundespräsident auf (UN-Generalversammlung). Trotzdem ist es vielleicht ein wenig als würde ich mit dem abgelegten Rad von Richard von Weizsäcker fahren...
Aber unabhängig davon ist es eben auch noch das schönste Velo der Welt.
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Requiem

Seit Februar probt mein Basler Chor das Deutsche Requiem von Johannes Brahms. Diese Woche ist besonders anstrengend, da nicht nur die beiden Konzerte heute und morgen Abend anstehen, sondern in beiden Veranstaltungsorten am Di und Mi auch Generalproben stattfanden. Das heißt vier Abende immer wieder dasselbe Stück zu singen. Zwischendurch war nur der gestrige Do frei. Und was habe ich gemacht?
Wir waren mit einer Freundin aus dem Chor im Musiksaal Basel und haben den Basler Symphonikern und dem Schwedischen Rundfunkchor zugehört, wie sie ebendieses Brahmssche Chorwerk interpretieren.
Zum Glück ist es auch nach den zwei Konzerten noch nicht ganz vorbei, denn am Mi werden wir das Werk im kleinen Kreis auszugsweise zum Unigottesdienst singen und auch dafür ist natürlich zwei Tage zuvor eine Generalprobe nötig... Innerhalb einer einzigen Woche werde ich das Requiem in drei verschiedenen Kirchen gesungen und eben auch noch im Musiksaal gehört haben.... ;)
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Berlin, Basel und ich

Ein Berliner in der Fremde

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