Sonntag, 20. Juli 2008

Kino, Kino

Ein Kinobesuch in der Schweiz ist natürlich schon aus Prinzip anders, als einer in Deutschland. Abgesehen davon, daß man für gewöhnlich viel mehr zahlt (16-18 CHF = 10-12 €) gibt es noch weitere Auffälligkeiten. Die Filme laufen grundsätzlich im Originalton mit Untertiteln, mindestens mit deutschen und französischen, es gibt Gerüchte, man hätte auch schon englischen Originalton kombiniert mit Untertiteln in den vier Landessprachen gesehen, mir selbst jedoch reichen die grundsätzlich zweisprachigen Untertitel völlig aus, zumal auch so schon große Teile des Bildes unter der Schrift verschwinden. Die deutschen Untertitel sind übrigens mit Helvetismen wie Bostitch (Klammeraffe), Entscheid (statt Entscheidung) usw. gespickt. Was positiv auffällt ist die unglaublich kurze Werbeeinblendung vor dem Film. Nicht annähernd 30 min wie ich es aus Berlin kenne. Man ist quasi gezwungen pünktlich zu kommen. Die Werbung selber umfaßt dann sehr viel Diawerbung, also Standbilder mit dem Logo oder dem Schaufenster eines örtlichen Geschäftes ohne bewegte Bilder. Das ist im Gegensatz zur Deutschen Kinowerbung alles aber eher erheiternd als ermüdend. Was mich dann aber richtig erstaunt hat, ist die Unterbrechung im Film. Also auch bei normalen 90 min mit 5 min Werbung voraus wird in den kommerziellen Kinos eine Pause von 10 min eingelegt, um Eis und Popcorn zu kaufen, auf die Toilette zu gehen oder in die Luft zu schauen, bis der zweite Teil beginnt. Das kenne ich nur von Filmen mit enormer Überlänge, wie "Herr der Ringe" o.ä.. Komisch das. Ist aber vermeidbar, wenn man in eines der kleinen Programmkinos geht, deren Spielplan eh interessanter ist.
Meine Empfehlung aus den letzten Abenden: "Mrs. Pettigrew lives for one day". Mit tollen Schauspielern wie Francis Mc Dormand, sehr lustig und melancholisch zugleich, tolle Bilder, ein gelungener Abend. Fragt mich nur nicht, wie der Film in Deutschland heißt. Denn hier werden nur Originaltitel verwendet und: Obwohl hier nicht auf die synchronisierten Fassungen aus Deutschland zurückgegriffen wird und die Untertitelung meiner Meinung nach doch weniger Zeit beanspruchen müßte, sind die Laufzeiten nicht mit denen in Deutschland zu vergleichen. Filme laufen bis zu sechs Monate versetzt, mal früher, mal später als in Berlin, aber immer viel kürzer, nur sehr wenige Wochen, so daß man sich sehr hetzen muß, damit man seinen Wunschfilme auch tatsächlich sehen darf.... Freizeit kann soo stressig sein... ;)
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Berlin, Basel und ich

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