Mein Quartiersladen
Ich habe einen Quartiersladen im Nachbarhaus. Dort wohnt mehr oder weniger eine kroatische Familie, nach der Tochter Valentina haben sie den Laden benannt. Es gibt im Hinterzimmer einen Fernseher und die Kinder spielen oft vor dem Laden, bemalen den Gehsteig mit Kreide oder essen Süssigkeiten. Ich habe schon gehört, dass sich die gerade schulpflichtigen Mädchen über Schönheitsoperationen unterhalten haben. Leider haben sie die unregelmässigen Zähne der Mutter geerbt...
Im Laden gibt es Milch und Eier und Brot und alles was man so vergessen kann, auch Getränke und Süssigkeiten. Draussen schreiben sie auch etwas von Geschenkartikeln und man fragt sich, ob sie damit die Kartoffeln oder die Feuerzeuge meinen. Jedenfalls gibt es löblich wenig Alkohol und Tabakwaren.
Heute gehe ich die Strasse runter und sehe ein lustiges buntes Schild quer auf dem Bürgersteig stehen. Und Luftballons und einen Sonnenschirm vorm Laden. Eine Feier denke ich und schaue auf das Schild, wer wohl Geburtstag hat. Darauf steht in bunten Buchstaben: Rausverkauf. Das ende. Alles muss raus und ähnliches mehr.
Die Eröffnung eines Coop in unmittelbaren Nähe am Bahnhof St. Johann, der ungewöhnlich lange, nämlich bis 20 Uhr geöffnet hat, hat ihre Geschäftsidee kaputtgemacht. Seit weniger als einem Jahr gibt es die Konkurrenz, seit über einem halben Jahr hat der Laden das Angebot reduziert und die Mutter scheint nicht mehr da zu sein. Die Öffnungszeiten hatten sie noch mal von 22 bis 24 Uhr hinausgeschoben, aber das braucht in der Schweiz niemand. Vater Valentina bewirtschaftet den Laden allein und nun wird er geschlossen. Man kann nur hoffen, dass Mutter Valentina inzwischen irgendwo als Angestellte arbeiten kann. Valentina ist der ersten von drei Quartiersläden, der schliesst.
Dafür haben zwei Kindergärten eröffnet, die mit ihrer Englischsprachigkeit auf die Kinder der Novartisangestellten abzielen. Segregation. Das kenne ich doch schon aus dem Prenzlauer Berg, meinem Quartier in Berlin.
Im Laden gibt es Milch und Eier und Brot und alles was man so vergessen kann, auch Getränke und Süssigkeiten. Draussen schreiben sie auch etwas von Geschenkartikeln und man fragt sich, ob sie damit die Kartoffeln oder die Feuerzeuge meinen. Jedenfalls gibt es löblich wenig Alkohol und Tabakwaren.
Heute gehe ich die Strasse runter und sehe ein lustiges buntes Schild quer auf dem Bürgersteig stehen. Und Luftballons und einen Sonnenschirm vorm Laden. Eine Feier denke ich und schaue auf das Schild, wer wohl Geburtstag hat. Darauf steht in bunten Buchstaben: Rausverkauf. Das ende. Alles muss raus und ähnliches mehr.
Die Eröffnung eines Coop in unmittelbaren Nähe am Bahnhof St. Johann, der ungewöhnlich lange, nämlich bis 20 Uhr geöffnet hat, hat ihre Geschäftsidee kaputtgemacht. Seit weniger als einem Jahr gibt es die Konkurrenz, seit über einem halben Jahr hat der Laden das Angebot reduziert und die Mutter scheint nicht mehr da zu sein. Die Öffnungszeiten hatten sie noch mal von 22 bis 24 Uhr hinausgeschoben, aber das braucht in der Schweiz niemand. Vater Valentina bewirtschaftet den Laden allein und nun wird er geschlossen. Man kann nur hoffen, dass Mutter Valentina inzwischen irgendwo als Angestellte arbeiten kann. Valentina ist der ersten von drei Quartiersläden, der schliesst.
Dafür haben zwei Kindergärten eröffnet, die mit ihrer Englischsprachigkeit auf die Kinder der Novartisangestellten abzielen. Segregation. Das kenne ich doch schon aus dem Prenzlauer Berg, meinem Quartier in Berlin.
Nachtreise - 23. Aug, 20:58
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