Berliner in der Schweiz
Berlin ist ein Zauberwort in der Schweiz. Ich habe es inzwischen mehrfach bemerken können. Es war der Schlüssel zu meinen ersten Bekanntschaften im Chor, auf der WG-Party über mir waren wir zu Sylvester sofort von berlinsüchtigen Schweizern umgeben, nachdem das Wort gefallen war und überhaupt: Sie beginnen plötzlich ganz uneidgenössisch zu plappern, sich im Lob der Stadt und der Schilderung ihrer eigenen oder nur aufgeschnappter Erlebnisse dort zu überschlagen.
Kürzlich wieder. Ich mußte nun endlich mal wieder zum Coiffeur (Friseur) und habe eine ziemlich junge Dame abbekommen. Während ich in dieser (für mich nur notwendigen, aber keinesfalls unterhaltsamen Situation) in Berlin von den Damen gewöhnlich über alles mögliche ausgefragt worden bin (beruflicher Werdegang, Familienstand usw.) schwieg die Schweizerin. Während sie in den langen Zotteln herumfuhrwerkt, will ich mich dafür entschuldigen (auch so eine Krankheit von mir) und teile ihr mit, daß ich bisher noch immer versucht habe, in Berlin zum Friseur zu gehen, es an Weihnachten jedoch nicht mehr geschafft habe. Die Kleine verändert sich völlig und monologisiert anschließend von einem Wochenaufenthalt in Berlin. Es ist wirklich faszinierend, wie meine Heimatstadt die Leute hier beeinduckt. Ich habe nur zunehmend Schwierigkeiten, auf die Fage zu antworten, wieso ich denn von Berlin weg ausgerechnet hierher gezügelt bin und ob es nicht ein harter Schritt für mich sei. Zu ehrlich darf man vor allem beim Beantworten letzterer Frage nicht sein, andererseits darf man für positive Aussagen über die Schweiz/Basel auf keinen Fall Worte wie "niedlich" verwenden. Ganz schlecht! Aber ich arbeite noch an einer (auch für Schweizer plausiblen) Antwort.
Kürzlich wieder. Ich mußte nun endlich mal wieder zum Coiffeur (Friseur) und habe eine ziemlich junge Dame abbekommen. Während ich in dieser (für mich nur notwendigen, aber keinesfalls unterhaltsamen Situation) in Berlin von den Damen gewöhnlich über alles mögliche ausgefragt worden bin (beruflicher Werdegang, Familienstand usw.) schwieg die Schweizerin. Während sie in den langen Zotteln herumfuhrwerkt, will ich mich dafür entschuldigen (auch so eine Krankheit von mir) und teile ihr mit, daß ich bisher noch immer versucht habe, in Berlin zum Friseur zu gehen, es an Weihnachten jedoch nicht mehr geschafft habe. Die Kleine verändert sich völlig und monologisiert anschließend von einem Wochenaufenthalt in Berlin. Es ist wirklich faszinierend, wie meine Heimatstadt die Leute hier beeinduckt. Ich habe nur zunehmend Schwierigkeiten, auf die Fage zu antworten, wieso ich denn von Berlin weg ausgerechnet hierher gezügelt bin und ob es nicht ein harter Schritt für mich sei. Zu ehrlich darf man vor allem beim Beantworten letzterer Frage nicht sein, andererseits darf man für positive Aussagen über die Schweiz/Basel auf keinen Fall Worte wie "niedlich" verwenden. Ganz schlecht! Aber ich arbeite noch an einer (auch für Schweizer plausiblen) Antwort.
Nachtreise - 11. Jan, 20:48
431 mal gelesen
frauniepi (Gast) - 11. Jan, 21:38
alles das gleiche hier. niedlich und klein sind absolut verbotene worte. und man erntet nur kopfschütteln, wenn man sagt woher man kommt.
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