Vor-Nationalfeiertag
Am 1. August ist Schweizer Nationalfeiertag. Es ist dises Jahr das dritte Mal, daß ich dieses Ereignis hier erlebe. Anders als den 3. Oktober in Deutschland kann ich den 1. August in der Schweiz sehr genießen. Obwohl ich durch meine Arbeit in Deutschland nicht soo viel von dem freien Tag habe. Nur das Gefühl von einem freien Tag, für den ich dann aber nicht einmal Feiertagszuschlag bekomme... Als ich mich auf den Weg zum Museum machte, war Basel nämlich noch völlig verschlafen. Plötzlich aber, nach Passieren der Grenze herrschte rege Geschäfigkeit, Verkehr und Menschen, irgendwie schizzophren. Im Museum dann nach und nach großer Andrang wegen des langen Wochenendes in der Schweiz. Dabei war ich doch recht müde, denn: "Basel tickt anders" lautet der Slogan meiner Stadt und daher feiert Basel den Nationalfeiertag seit dem Jahr 2000 vor. Hier gibt es die Grillstände für Nationalwurst und ein gewaltiges Feuerwerk schon am Abend vorher, also am 31.
Und diese Zeremonie muß hier mal kurz beschrieben werden. Man versammelt sich ab spätestens 19 Uhr am Rhein, obwohl das Feuerwerk immer erst um 23 Uhr beginnt (die Schweizer sind pünktlich und haben das, was den Deutschen abhanden kam: Nationalstolz). Diese Zeit des Wartens wird durch mannigfache Aktivitäten vertrieben. Die Leute bringen Pique-nique-Körbe mit, es gibt Buvetten, die Alkoholika und Würstchen verkaufen und auf dem Rhein gibt es kleinere Amusements wie Fallschirmspringer, Wasserski, diesmal außerdem ein Schlauchbootrennen und und die Show der Wasserfeuerwehr, die mit mehreren Fontänen begeistert. Seit einigen Jahren gibt es Im Fluss, ein Floß, auf welchem jeden Abend vor allem Schweizer Bands für 2-3 Wochen Konzerte geben. Man kann am Rheinufer sitzen und kostenlos zuhören, es gab sogar nen Karaokeabend.
Damit verbringt man also die Zeit, bis die Show beginnt. Das erste große Feuerwerk, welches von Großbasler Seite (Münsterseite) gegen 22 Uhr beginnt wird vom Basler Deig (heißt so viel wie Teig = klebrig und zusammenhaltend) gestiftet. Das sind die wohlhabenden Basler Familien, die (vergleichbar dem Berliner Filz vielleicht) alteingesessen und in vielen offiziellen und ehrenamtlichen Positionen die Geschicke der Stadt leiten. Das ist im Vergleich zu anderen Schweizer Städten ne absolute Basler Eigenart. Man kann an den kleinen Sequenzen des Feuerwerks erahnen, wieviele der Familien sich beteiligen, man sieht an Hand der Farben und Eleganz der Feuerwerkskörper jeweils, ob es sich um neureiche oder altehrwürdige Familien handelt. Die Zeitungen kommentieren an den Folgetagen.
Anschließend startet die Leprahilfe eine schöne Aktion. Sie gibt zuvor die Möglichkeit, Spenden in Form von Sternen zu kaufen. Das sind kleine Miniheißluftballons, die mit Blinklichtern ausgestattet über dem Rhein losgelassen werden und im Abendhimmel wie ein großer Sternenhaufen mit dem Wind von dannen ziehen. Wunderschön!
Und dann endlich lang erwartet das große städtische Höhenfeuerwerk, welches von zwei Schiffen im Rhein abgeschossen wird. 30-45 Minuten dauert dieses bombastische Schauspiel. Vielleicht ein wenig protzig, auch vielfach kritisiert, aber ich mag es leber als die vielen kleinen Privatraketen. Es ist wie Sylvester im Sommer...
Und: Basel ist Trendsetter. Immer mehr Schweizer Städte tun es Basel inzwischen gleich, denn man muß für das Feuerwerk aufbleiben, bis es dunkel ist und der Schweizer steht gewöhnlich früh auf, also kann er dann am 1. August ausschlafen. Dieses kollektive Ausschlafen führt dann dazu, daß Basel am eigentlichen Feiertag völlig ausgestorben wirkt. Ganz anders als an jedem anderen Feiertag oder normalen Sonntag...
Und diese Zeremonie muß hier mal kurz beschrieben werden. Man versammelt sich ab spätestens 19 Uhr am Rhein, obwohl das Feuerwerk immer erst um 23 Uhr beginnt (die Schweizer sind pünktlich und haben das, was den Deutschen abhanden kam: Nationalstolz). Diese Zeit des Wartens wird durch mannigfache Aktivitäten vertrieben. Die Leute bringen Pique-nique-Körbe mit, es gibt Buvetten, die Alkoholika und Würstchen verkaufen und auf dem Rhein gibt es kleinere Amusements wie Fallschirmspringer, Wasserski, diesmal außerdem ein Schlauchbootrennen und und die Show der Wasserfeuerwehr, die mit mehreren Fontänen begeistert. Seit einigen Jahren gibt es Im Fluss, ein Floß, auf welchem jeden Abend vor allem Schweizer Bands für 2-3 Wochen Konzerte geben. Man kann am Rheinufer sitzen und kostenlos zuhören, es gab sogar nen Karaokeabend.
Damit verbringt man also die Zeit, bis die Show beginnt. Das erste große Feuerwerk, welches von Großbasler Seite (Münsterseite) gegen 22 Uhr beginnt wird vom Basler Deig (heißt so viel wie Teig = klebrig und zusammenhaltend) gestiftet. Das sind die wohlhabenden Basler Familien, die (vergleichbar dem Berliner Filz vielleicht) alteingesessen und in vielen offiziellen und ehrenamtlichen Positionen die Geschicke der Stadt leiten. Das ist im Vergleich zu anderen Schweizer Städten ne absolute Basler Eigenart. Man kann an den kleinen Sequenzen des Feuerwerks erahnen, wieviele der Familien sich beteiligen, man sieht an Hand der Farben und Eleganz der Feuerwerkskörper jeweils, ob es sich um neureiche oder altehrwürdige Familien handelt. Die Zeitungen kommentieren an den Folgetagen.
Anschließend startet die Leprahilfe eine schöne Aktion. Sie gibt zuvor die Möglichkeit, Spenden in Form von Sternen zu kaufen. Das sind kleine Miniheißluftballons, die mit Blinklichtern ausgestattet über dem Rhein losgelassen werden und im Abendhimmel wie ein großer Sternenhaufen mit dem Wind von dannen ziehen. Wunderschön!
Und dann endlich lang erwartet das große städtische Höhenfeuerwerk, welches von zwei Schiffen im Rhein abgeschossen wird. 30-45 Minuten dauert dieses bombastische Schauspiel. Vielleicht ein wenig protzig, auch vielfach kritisiert, aber ich mag es leber als die vielen kleinen Privatraketen. Es ist wie Sylvester im Sommer...
Und: Basel ist Trendsetter. Immer mehr Schweizer Städte tun es Basel inzwischen gleich, denn man muß für das Feuerwerk aufbleiben, bis es dunkel ist und der Schweizer steht gewöhnlich früh auf, also kann er dann am 1. August ausschlafen. Dieses kollektive Ausschlafen führt dann dazu, daß Basel am eigentlichen Feiertag völlig ausgestorben wirkt. Ganz anders als an jedem anderen Feiertag oder normalen Sonntag...
Nachtreise - 4. Aug, 19:48
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