Basler optisch, Berlin akkustisch
Was die Museen und privaten Sammlungen angeht, ist Basel eine verwöhnte Stadt. Hier gibt es eine hohe Dichte an exquisiten Kunstwerken, die in keinem Verhältnis zur Größe der Stadt steht. Auch das Theater ist dank Herrn Marthalers Zeit am Hause noch immer berühmt und es lohnt sich, ab und an vorbeizuschauen, vor allem da das Repertoire von Saison zu Saison wechselt und (im Gegensatz zu Berlin) kaum länger als eine Spielzeit gegeben wird. Hochgelobt in dieser Spielzeit Wagners Fliegender Holländer, was mir am Samstag meine erstes Wagner-Opernerlebnis bescherte. Mit den hiesigen Sängern bin ich ja nie so ganz zufrieden und auch das Orchester, welches durch die Basler Symphoniker gestellt wird und eben kein hauseigenes Opernorchester ist, reichte bisher nie an die der Berliner Häuser heran. Aber die Bühnenbilder! Die Bühnenbilder zeigen, daß nicht nur Phantasie und mehr Geld als in der deutschen Hauptstadt zur Verfügung stehen. Beim Fliegenden Holländer wird auch mittels dieses Bühnenbildes erzählt. Die gesamte Traum- und Legendenwelt wird in ein großes Gemälde hineinverlegt, welches im "realen" Raum hängt. Alle irrealen Szenen spielen dort. Großartig, simpel und verständnisunterstützend.
Am Montag hingegen in Stadtcasino endlich einmal wieder ein Konzert. Wagner und Schostakovitsch (letzterer wird hier sehr häufig gespielt) interpretiert vom Königlichen Concertgebouw-Orchester unter Marris Jansons. Bestimmt zwei Jahre (mindestens seit meiner Ankunft in Basel) habe ich kein Konzert mehr gehört, was mich derartig gerührt hat. Die Tannhäuserouvertüre am Beginn des Abends mit so reinen Blechbläsern, ein ausgewogener weicher Klang auch im fortissimo...
Ich habe einfach mal wieder bemerkt, wie selten ich hier so großartig interpretierte Musik hören darf. In Berlin ist das eher selbstverständlich. Da wird tendenziell auch weniger applaudiert. Die sonst so reservierten Schweizer sind im Theater und Konzert immer recht ausdauernd beim Klatschen. Aber wenn das weltbeste Orchester (das Feuilleton sagt, sie wären besser als die Berliner und Wiener Philharmoniker) spielt, kennen die Helveten kein Halten mehr, stehende Ovationen, nie enden wollender Applaus, bis die Musiker einfach im tobenden Beifall gegangen sind...
Am Montag hingegen in Stadtcasino endlich einmal wieder ein Konzert. Wagner und Schostakovitsch (letzterer wird hier sehr häufig gespielt) interpretiert vom Königlichen Concertgebouw-Orchester unter Marris Jansons. Bestimmt zwei Jahre (mindestens seit meiner Ankunft in Basel) habe ich kein Konzert mehr gehört, was mich derartig gerührt hat. Die Tannhäuserouvertüre am Beginn des Abends mit so reinen Blechbläsern, ein ausgewogener weicher Klang auch im fortissimo...
Ich habe einfach mal wieder bemerkt, wie selten ich hier so großartig interpretierte Musik hören darf. In Berlin ist das eher selbstverständlich. Da wird tendenziell auch weniger applaudiert. Die sonst so reservierten Schweizer sind im Theater und Konzert immer recht ausdauernd beim Klatschen. Aber wenn das weltbeste Orchester (das Feuilleton sagt, sie wären besser als die Berliner und Wiener Philharmoniker) spielt, kennen die Helveten kein Halten mehr, stehende Ovationen, nie enden wollender Applaus, bis die Musiker einfach im tobenden Beifall gegangen sind...
Nachtreise - 10. Feb, 19:26
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