Mittwoch, 14. November 2007

Letztes Mal und Erstes Mal

Nach langem Tag durch Basel zur Jungs-WG geschlendert und aufgeschlossen, ein letztes Mal.
Meine Sachen geordnet und gepackt, ein letztes Mal.
Den Koffer, den Rucksack, Bettzeug, Fahrrad und das gute deutsche Brot genommen und ein paar Straßen weiter getragen.
Mit dem neuen Schlüssel aufgeschlossen, das erste Mal.

Ihr wißt: Basel tickt anders, daher auf den Wegen schon heute überall Weihnachtsbäume, Weihnachtsdeko und zum Teil sogar beleuchtet. Ich nehme es als gutes Omen für diesen Tag, für die ersten Male, die folgen werden.
Weihnachtsbaum-Trois-rois
Mein erster Weihnachtsbaum in Basel an der Schifflände.
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Montag, 12. November 2007

Umworben und umkämpft

Ja, so geht's mir gerade... :) Nach dem Ausfüllen eines Fragebogens und nur einer e-mail an einen Vermittler habe ich in weniger als 24 Stunden schon 5 Angebote bekommen...
Und die geforderte Gegenleistung ist horrende! Von 1.800-2.200 Euro verlangen die Umzugsfirmen für den Transport meiner Habseligkeiten von Berlin nach Basel! Irre! Ich hoffe, das Museum bleibt dabei, alles zu bezahlen....
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Samstag, 10. November 2007

wie erwartet und doch überraschend

Ich hab's gewußt und am Mittwoch ist es soweit. Dann werde ich Rucksack und Koffer in die Wohnung der vom Schweizer Freund übernommenen Freundin bringen. Es ist Wohnung sieben unter den besichtigten der vergangenen Woche. Die übernommene Freundin war bei der Besichtigung soo nett, daß wir gleich noch auf der Baseler Herbstmesse waren (zur Erinnerung: eine Art Rummel- und Büdchenstadtfest) und da sie und ihr Freund schon Stück für Stück aus der Wohnung ausziehen, haben wir vereinbart, daß ich Stück für Stück einziehen werde... Erst ein eigenes Zimmer, dann zwei, dann drei und dann auch Küche und Balkon. Das wird schön. Zunächst als WG mit der übernommenen Freundin. Wir haben schon gemeinsam eine papierene Weihnachtskrippe und einen Adventskalender für die Küche erstanden. Ab Mitte Dezember habe ich die Wohnung für mich! Bis mein dreidimensionales Leben aus Berlin nachgereist ist, werde ich eine geliehene Matratze haben, einen geschenkten Tisch, aber keinen Stuhl oder irgendein Gefäß zum Essen, Trinken, kochen... Glücklicherweise sind nicht nur Herd und Spüle sondern auch Waschmaschine und Kühlschrank in schweizer Wohnungen festes Inventar. Ich werde also erstmal den Traum der großen Freundin verwirklichen und mir ein oder zwei leere Räume leisten. Da sie alle einen guten Schnitt und schönes Parkett haben, wird es eine Freude sein, sie auch in ungefülltem Zustand anzusehen....
Jeden Abend vorm Einschlafen richte ich die Wohnung mit meinen schon fast zwei Monate vermißten Möbeln ein. Vielleicht kann ich mich schon vor Weihnachten wieder in ein mein Bett legen....
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... und alles wartet auf den Schnee

Während nahezu in der gesamten Schweiz innert Stunden ein Meter Schnee gefallen ist, zum Teil soviel wie seit 50 Jahren nicht, die Skisaion in einigen Gebieten nun eher eröffnet werden soll, wird in Basel immer nur davon gesprochen. Seit Montag warten wir auf Schnee. Stattdessen gab es nun schon einmal am Morgen Raureif... Und heute erreicht mich die Nachricht, daß es in Berlin geschneit hätte!
Dafür stehen hier seit Donnerstag überall in der Stadt frisch aufgestellte Tannen. Auf Brücken und Plätzen waren sie plötzlich da und das Puppenhausmuseum ist gar völlig mit Tannengrün und Schleifengold geschmückt.
Eigentlich viel zu früh, aber ich weiß es schon jetzt, die Vorweihnachtszeit in Basel wird wunderschön!
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Mittwoch, 7. November 2007

Helvetismen 1 - Verben

Helvetismen nennen die Schweizer (Staatsbürger der Conföderatio Helvetica) all die Wörter, die weder schweizer Dialektwörter noch nach deutschen Maßstäben hochdeutsche Wörter sind. Das sind also Worte, die nur im schweizer Hochdeutsch vorkommen. Da gibt es sehr nette. Heute mal ein paar mehr oder weniger bekannte Verben.

Eine große Gruppe der schweizer Verben ist z.B. aus nicht originär deutschen Worten mit Hilfe der Endung -ieren geformt. Im Deutschen kennen wir dramatisieren oder verbalisieren. In der Schweiz gibt es eine noch reichere Auswahl.
grillieren (grillen)
parkieren (parken)
hospitalisieren (ins Krankenhaus einweisen)
recyclieren (recyclen)
pressieren (hetzen, unter Druck setzen)

Eine andere Gruppe nutzt einfach eine andere Vorsilbe, um sich in einen Helvetismus zu wandeln, nicht ohne dabei Mißverständnisse in Kauf zu nehmen.
verzählen (nicht etwa falsch zählen sondern erzählen)
verzeigen (anzeigen, z.B. Diebe)

Oder man verändert den Wortstamm bis zur Unkenntlichkeit und streicht Vorsilben und ähnliches einfach weg oder macht gleich eine Wortgruppe daraus.
kehren (nicht fegen sondern wenden - umkehren)
schaffen (nicht hinkriegen, gerade noch erreichen sondern arbeiten)
aufbiegen(nicht etwas verbiegen sondern aufstapeln)
zügeln (nicht bahnfahren sondern umziehen)
versorgen, z.B. Geschirr (nicht füttern sondern wegräumen)
in den Ausgang gehen (ausgehen)

Fortsetzung folgt.
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Samstag, 3. November 2007

Herbschtmaess

Basel ist total okkupiert von einem nichtendenwollendem Ereigniss, der Herbstmesse. Das ist nicht - wie ich naiv dachte - eine wirkliche Messe, die beschränkt auf die hiesigen Messehallen das Leben in der Stadt nicht wesentlich verändert. Wäre es tatsächlich eine Messe, wäre das wohl so. Genaugenommen ist die Herbstmesse aber ein riesiger Rummel in der ganzen Stadt, mit Fahrgeschäften und Buden auf allen wichtigen Plätzen. Das bedeutet, daß Buslinien umgeleitet werden, daß die Stadt nicht nur mit Karussels sondern auch mit Menschen zugestopft ist. Drei Wochen lang! Irgendwie wie ein vorgezogener Weihnachtsmarkt...
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Trennungen

Es kann einen irre machen. Ich arbeite in Deutschland, lebe in der Schweiz. Überall produziere ich Müll (ja, leider) und überall muß man den Müll trennen (ist ja okay eigentlich), aber unterschiedlich. Ich kann einfach nichts mehr automatisch wegwerfen. Ich muß mir immer bewußt machen, nach welchem System ich gerade trennen muß. So viel Aufmerksamkeit für Alltägliches verwenden zu müssen, ärgert mich....
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Freitag, 2. November 2007

Wohnung siabni

Oh la la. Das wird heiß. Die siebte Besichtigung heute könnte diejenige welche werden....
Sie war echt gefährlich schön! Wie schon in Berlin ist mein Motto wieder Verzicht auf Komfort zugunsten von Raum. Die Lage ganz im äußersten Nordwesten von Basel (und somit der Schweiz) - man kann quasi nach Frankreich und Deutschland hinüberspucken - ist, obwohl auf Großbaselseite, nicht die feinste. Dafür ein Altbau um 1910, drei Zimmer mit Parkett und schönen Türen, dazu ein Balkon. Der Haken: Die Toilette liegt auf halber Treppe. Das ganze aber für den üblichen Preis von 1-Raumwohnungen.
C'est ne pas mal, n'est pas?
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Mittwoch, 31. Oktober 2007

Und es brodelt im Untergrund

Hm, also neulich rief eine Kollegin im Museum an und fragte, ob wir es auch gemerkt hätten. Meine Chefin und ich wußten nicht, was "es" sein sollte und glaubten an vergessene Schlüssel, Socken, eine verpaßte Führung, was auch immer. Es ging ihr aber um das Erdbeben an dem Morgen. Ja, Erdbeben. Basel liegt am Rheingraben, einer der wenigen europäischen Erdbebenregionen. Nachdem ich erstmal lachen mußte, meinten beide Damen in vollem Ernst, daß es schon immer Erdbeben hier gab und daß sie sich verstärkt hätten, seit in Basel mit Geothermie experimentiert wurde. Man hatte dazu Wasser in Hohlräume unter der Erde gepresst, um es zu erwärmen und anschließend damit zu heizen. Man hat die Experimente inzwischen beendet. Erfahrungsgemäß spürt man die Beben wohl am besten im Bett. Ich jedenfalls saß zu der besagten Zeit als die Erde bebte im Bus.
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Wohnungsbesichtigung 4, 5 und 6

Drei Wohnungen an völlig unterschiedlichen Enden der Stadt in 1,5 Stunden! Im Angebot heute wieder eine Wohnung im Gundeli, ein Zimmer gepflegter 70er Jahre Muff mit niedriger Decke aber schöner Aussicht (ganze Wohnung 29 qm!); 1 Zimmer in großzügigem 50er Jahre Bau, mit großen Fenstern, hübschen Holzböden und alten Plättli (Fliesen) in Kuchi und Bad und einem runden Bauhausbalkon; und dann der absolute Favorit in der St. Alban Vorstadt in einem Haus von 1905-10 nahe dem Rhein mit zwei Zimmern, unglaublich liebevoll gepflegt, Holzböden und Messingbeschläge, Balkon auf einen wunderschönen Hof gemeinsam mit einer Kirche. Oh ja, ich hätte schon beim Treppenhaus und dann im Flur unterschreiben können, endlich mal ein Einbauschrank mit schönen Kasettentüren und auch die Zimmer und überhaupt alles überzeugend. Das wär echt superschön! Aber ein paar Besichtigungen folgen ja noch.
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Dienstag, 30. Oktober 2007

Wohnungsbesichtigung 2 und 3

Also größer könnten die Gegensätze kaum sein. Ich habe für die ganze Woche täglich Wohnungsbesichtigungstermine (supertolles deutsches Wort) gemacht. Gestern war ich total zentral nahe der Uni in einer ruhigen Straße mit schönen Mietshäusern. Die Wohnung lag in einer Art Einfamilienhaus, dem einzigen der Straße mit gußeisernem Zaun und Gärtlein. Die Wohnung eine Treppe rauf, das Wohnzimmer verglast wie eine riesige Veranda, der Rest - Schlafzimmer, Küche, Bad - sehr winzig, aber funktionell. Als wäre man in einer Gartenlaube oder in den Bergen. Niedlich. Für etwas über 700 Stutz.
Heute die einzige WG (Das 7-Personenhaus mit Garten wollte ja lieber eine Frau...), Altbau und als Mitbewohner ein Assistenzarzt so alt wie ich. Eine Dachwohnung fast direkt am Rhein mit Münsterblick. Wahnsinn! Große Küche, großes helles Wohnzimmer und ein Kicker, aber die beiden Schlafzimmer sehr klein.... Für 875 Stutz.
Morgen zwei bis drei Wohnungen, eine davon wieder am Rhein. Das Hauptproblem ist in Basel einfach die Winzigkeit der Räume, die nur wenigen zur Vermietung stehenden Altbauten und die dann sehr hohen Preise... Als Berliner darf man sich hier einfach nicht auf die Suche machen oder muß die Erwartungen ziemlich umstellen...
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Berlin, Basel und ich

Ein Berliner in der Fremde

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