Donnerstag, 31. Januar 2008

Ist es eigentlich ein Zeichen,

wenn man den ganzen Tag einen Ohrwurm hat, irgendwann das Radio einschaltet und exact diese Musik gespielt wird? Ich habe das Gefühl, daß mir sowas sehr oft passiert und meistens empfinde ich es irgendwie als tröstliche Erfahrung.
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Krankenversicherungsobligatorum

Wieder einmal Post von einem Basler Amt. Diesmal: Wirtschafts- und Sozialdepartement des Kantons Basel-Stadt Amt für Sozialbeiträge.
Diese Schreiben sind noch witziger zu lesen als die Berliner. Schon allein wegen der Formulierungen wie: in der Schweiz gelte ein allgemeines Krankenversicherungsobligatorium, so daß ich verpflichtet bin innert drei Monaten nach Wohnsitznahme eine Krankenversicherung abzuschließen. Versicherungspflichtig sind auch allfällige Familienmitglieder. Ein Helvetismenwörterbuch, bitte!
Die Beilagen (ja, so steht es da!) des Schreibens sind u.a.:
ein Merkblatt für Zuzüger/-innen (anscheinend läßt man im Gegensatz zur Umgangssprache im Amtshelvetismus das "l" von Zügler fallen) und eine Prämienverbilligungsbroschüre.
Beide sind so geschrieben, daß ich nicht weiß, ob meine deutsche Krankenversicherung ausreicht oder nicht. Da die schweizer Sachbearbeiterin seit einer Woche weder per mail noch fernmündlich zu erreichen ist, konnte mich heute schließlich die Filiale meiner deutschen Krankenkasse in Lörrach beruhigen, daß sie schon alles in die Wege geleitet haben. Sie haben extra für Grenzgänger wie mich ein Sonderabkommen mit einer Schweizer Gesellschaft, was mich nicht mehr kostet, meinen Versicherungsschutz aber in beiden Ländern gewährleistet. Demnächst bekäme ich dann bald Post aus Solothurn mit einer auch für die Schweiz gültigen Versicherungskarte! Das nenn ich mal Service!
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Sonntag, 27. Januar 2008

Noch ein Sonntagsspaziergang

Nach dem Museum noch in den Weinbergen mit Blick auf Basel umherspaziert, im Kino gewesen, eben trotz Arbeit ein wenig Sonntag gehabt... ;)
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Donnerstag, 24. Januar 2008

Helvetismen - Verben Nachtrag

absitzen = hinsetzen
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Helvetismen - Substantive Nachtrag

Wenn die nette Berner Kunstgeschichtsstudentin an unserer Rezeption und die Führungsdame aus Basel sich einig sind, sie hätten einen Puff dahei (wirklich ohne m), dann meinen sie damit nicht das, was ich verdorbener Berliner Jung denke, sondern die zur Zeit bei Ihnen zuhause herrschende Unordnung.
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Montag, 21. Januar 2008

Frisch eingetroffen

Auslaenderausweis-21-01-08
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Sonntag, 20. Januar 2008

Dreiländerspaziergang

Nach der anstrengenden Museumsnacht (Führungen bis 2 Uhr und dann auch noch Tanzen) hatte ich zwei Beschlüsse gefaßt:
Zum Einen: Immer ein Feuerzeug oder (viel cooler!) Streichhölzer zum Tanzen mitzunehmen, um den zahlreichen Anfragen gerecht zu werden; zum Anderen: An meinem freien Sonntag absolut nichts zu tun.
Die herrliche Sonne und 15 Grad haben mir einen Strich durch die Rechnung gemacht und mich aus der Wohnung gelockt. Da es bereits Mittag war und ich aufgrund der Trinkgelder für meine brillianten Führungen mehr Euros als Franken im Portemonaie hatte, beschloß ich, nicht durch die Schweizer Berge sondern hinüber nach Frankreich zu wandern.
Sonntagsspaziergang-Huningue-St-Louis-0052
Von meiner Wohnung aus war ich in 10 Minuten an der Grenze.
Sonntagsspaziergang-Huningue-St-Louis-0082
Erst ging es am Rhein entlang nach Hunningue, einem kleinen sympatischen Ort mit einer im letzten Jahr entstandenen Fußgängerbrücke nach Friedlingen/Deutschland, die ich natürlich benuzen mußte,
Sonntagsspaziergang-Huningue-St-Louis-0202
einem kleinen Marktplatz, wo ich ein paar Bananen und eine Dose (!) Eistee erstehen konnte,
Sonntagsspaziergang-Huningue-St-Louis-0242
und einem reichlich schäbigen Häuschen, welches der letzte Aufenthalt von Madame Royal, der Tochter des hingerichteten Königspaares Ludwig XVI. und Marie Antoinette, in Frankreich war, bevor sie nach Österreich weiterreiste.
Ich wanderte nach einer kurzen Rast auf einem platanenumstandenen Platz nahe des Hotel de Ville nach St. Louis weiter, einer weiteren französischen Nachbargemeinde Basels. Aufgrund der langen Mittagsruhe in Frankreich hatte kein Restaurant geöffnet, nur ein Salon de Thé und ein Imbiß und da ich nach all der Lauferei ziemlichen Hunger hatte, gab es dann in letzterem einen hamburger avec frites. Von St. Louis ging es wieder "nach hause" in die Schweiz und so hatte ich in 3,5 Stunden vier Städte besucht, drei Staaten betreten und vier Grenzübertritte absolviert. Und all das zu Fuß!
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Mittwoch, 16. Januar 2008

Endlich

Ich habe nun endlich einen eigenen Telephonanschluß in der Schweiz! Der Mann im Swisscom-Laden zögerte zwar etwas, weil ich ihm nur die Verfügung über die Zusicherung einer Aufenthaltsgenehmigung vorlegen konnte, aber er tat es dann doch und richtete mir den Anschluß ein! Hab mal gleich mitten in der Nacht (als ich rausfand, daß es schon funktioniert) mein Schwesterlein angerufen... ;)
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Montag, 14. Januar 2008

Ich werde Ausländer

Da habe ich doch letzte Woche ein Schreiben im Briefkasten (der hier bestimmt auch anders heißt, ich muß es nur noch rausfinden). Das heißt, eigentlich ist da gar kein Schreiben sondern nur ein Umschlag voller verschiedener Papiere, aber kein Anschreiben mit "Sehr geehrter Herr... usw." Das ganze stammt vom Sicherheitsdepartement Basel Stadt Bevölkerungsdienste und Migration. Als erstes finde ich Anmeldeformulare, wie ich sie bereits im Dezember an die Behörde gesendet habe. Der Unterschied: Diese sind wieder unausgefüllt. Nocheinmal die Berliner und Baseler Adresse angeben, den Familienstand und ganz wichtig, daß ich keine Vorstrafen habe und auch keine gerichtlichen Verfahren gegen mich anhängig sind. Offensichtlich testet man, ob ich noch ganz klar im Kopf bin und immer dieselben Angaben mache. Zumal ja auch der Schweizer Zoll eben jene Angaben von mir erhalten hat. Als nächstes liegt ein Überweisungsformular von 65,85 CHF bei und schließlich: Die Verfügung des Kantons Basel-Stadt, laut irgendwelcher Bundesgesetze über Aufenthalt und Niederlassung der Ausländer vom 26. März 1931 (!), einer Zusicherung der Aufenthaltsbewilligung EG/EFTA auf fünf Jahre.
Die Zusicherung selbst erlischt nach drei Monaten. Bis dahin habe ich dann aber hoffentlich meinen Ausländerausweis, der an die Adresse des Bewilligungsinhabers versand werden wird, nachdem alles nocheinmal ausgefüllt abgegeben ist. Morgen früh werde ich brav überweisen, mich nochmals photographieren und meinen Ausweis photokopieren lassen, um dann alles abzugeben und innert nächsten drei Monate offiziell als Ausländer in der Schweiz anerkannt zu werden. :)
Dann kann ich auch endlich einen Telephonanschluß beantragen.
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Freitag, 11. Januar 2008

Razzia-Nachtrag

Ich habe vergessen, eine vorweihnachtliche Begebenheit zu erwähnen, die sich dereinst in der Adventszeit des Jahres 2007 im kleinen süddeutschen Städchen Weil am Rhein zugetragen hat. Man muß sich vorstellen, daß der damalige Grenzverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz zwar möglich war, aber durch die Überlagerung mit einer EU-Außengrenze doch strenger unter Beobachtung stand als in weiten Teilen Europas. Gleichzeitig gab es für bestimmte Waren oder Dienstleistungen in beiden Ländern ungleiche Entlohnungen, so daß die findigen Einwohner der Region dies jeweils zu ihrem Vorteile zu nutzen wußten, auch wenn dafür Gesetze übertreten wurden. So kam es, daß eigens in der Zeit der Päckchen und Pakete der Schweizer Zoll die Postfiliale des kleinen deutschen Städtchens stürmte, um all die an ihnen vorbeigebrachten Waren, die die Schweizer nur etwas billiger als Geschenk versenden wollten, beschlagnamten, wenn sie denn hätten verzollt werden müssen. Das taten sie auch, wenn die Pakete nur etwas preiswerter wieder in die Schweiz gesendet werden sollten. "Razzia in der Post" titelten die Tagblätter, woraufhin ich mir sofort Drogendealer, Prostituierte und allerlei Mafiosis in der kleinen Post vorzustellen begann.
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Berliner in der Schweiz

Berlin ist ein Zauberwort in der Schweiz. Ich habe es inzwischen mehrfach bemerken können. Es war der Schlüssel zu meinen ersten Bekanntschaften im Chor, auf der WG-Party über mir waren wir zu Sylvester sofort von berlinsüchtigen Schweizern umgeben, nachdem das Wort gefallen war und überhaupt: Sie beginnen plötzlich ganz uneidgenössisch zu plappern, sich im Lob der Stadt und der Schilderung ihrer eigenen oder nur aufgeschnappter Erlebnisse dort zu überschlagen.
Kürzlich wieder. Ich mußte nun endlich mal wieder zum Coiffeur (Friseur) und habe eine ziemlich junge Dame abbekommen. Während ich in dieser (für mich nur notwendigen, aber keinesfalls unterhaltsamen Situation) in Berlin von den Damen gewöhnlich über alles mögliche ausgefragt worden bin (beruflicher Werdegang, Familienstand usw.) schwieg die Schweizerin. Während sie in den langen Zotteln herumfuhrwerkt, will ich mich dafür entschuldigen (auch so eine Krankheit von mir) und teile ihr mit, daß ich bisher noch immer versucht habe, in Berlin zum Friseur zu gehen, es an Weihnachten jedoch nicht mehr geschafft habe. Die Kleine verändert sich völlig und monologisiert anschließend von einem Wochenaufenthalt in Berlin. Es ist wirklich faszinierend, wie meine Heimatstadt die Leute hier beeinduckt. Ich habe nur zunehmend Schwierigkeiten, auf die Fage zu antworten, wieso ich denn von Berlin weg ausgerechnet hierher gezügelt bin und ob es nicht ein harter Schritt für mich sei. Zu ehrlich darf man vor allem beim Beantworten letzterer Frage nicht sein, andererseits darf man für positive Aussagen über die Schweiz/Basel auf keinen Fall Worte wie "niedlich" verwenden. Ganz schlecht! Aber ich arbeite noch an einer (auch für Schweizer plausiblen) Antwort.
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Berlin, Basel und ich

Ein Berliner in der Fremde

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