Helvetismen lokal
Wir Deutschen lernen ja durchaus schnell, dass das Schweizerdeutsche eine dem Deutschen verwandte Sprache ist, aber überraschenderweise dem modernen Hochdeutsch viel weniger verwandt als wir glauben. Die Schweizer haben sich Entlehnungen anderer Sprachen bewahrt wie Goali für den Torwart im Fußball, wo man auch Matsch sagt (nicht englisch ausgesprochen Mätsch, sondern wie gerade geschrieben) oder aus dem Französischen das Trottoire für den Bürgersteig oder Gehweg (wie wir seit der Sprachbereinigung des Dritten Reiches in Deutschland sagen), den Coiffeur oder das allgegenwärtige Merci.
Aber neben dieser gefühlten Weltläufigkeit gibt es auch den Regional- oder eher den Lokalstolz, der sprachlich gepflegt wird. In Deutschland kennen wir vor allem für Backwaren wie Brötchen, Semmeln oder Schrippen solche Eigenheiten. Bringt man Schweizer jedoch in geselliger Runde auf dieses Thema hören sie gar nicht mehr auf und überschlagen sich mit den abstrusesten Vokabeln. Ziel ist, daß jeder mindestens eine weiß, die auch die anderen Schweizer nicht kennen.
Aber, man kann sich nun mit einem Sprachatlas auf solche Runden vorbereiten. Ein paar Karten für die lokale Verbreitung der schönsten Helvetismen gibt es hier (für die interessanten Worte bitte etwas nach unten scrolen):
http://ofv.ch/index.php?action=titel_detail&id=14315
Nun, ich als Norddeutscher liebe den Appelgriepsch und dazu einen frischen Knust.
Aber neben dieser gefühlten Weltläufigkeit gibt es auch den Regional- oder eher den Lokalstolz, der sprachlich gepflegt wird. In Deutschland kennen wir vor allem für Backwaren wie Brötchen, Semmeln oder Schrippen solche Eigenheiten. Bringt man Schweizer jedoch in geselliger Runde auf dieses Thema hören sie gar nicht mehr auf und überschlagen sich mit den abstrusesten Vokabeln. Ziel ist, daß jeder mindestens eine weiß, die auch die anderen Schweizer nicht kennen.
Aber, man kann sich nun mit einem Sprachatlas auf solche Runden vorbereiten. Ein paar Karten für die lokale Verbreitung der schönsten Helvetismen gibt es hier (für die interessanten Worte bitte etwas nach unten scrolen):
http://ofv.ch/index.php?action=titel_detail&id=14315
Nun, ich als Norddeutscher liebe den Appelgriepsch und dazu einen frischen Knust.
Nachtreise - 2. Feb, 17:15
1151 mal gelesen
frauniepi (Gast) - 6. Feb, 20:42
griepsch und knust werden selbst hier in wien an die söhne weitergegeben. alles läuft zweisprachig (der eine oder andere mag darüber lachen).
rauchfangkehrer = schornsteifeger
mistkübel = mülleimer
kasten = schrank
kipferl = hörnchen
weckerl = brötchen
von den vielen obst-, gemüse- und fleischbezeichnungen ganz abgesehen. ich sage dem sohn immer: "bei oma und opa muß du dieses wort benutzen, sonst verstehen sie dich nicht."
rauchfangkehrer = schornsteifeger
mistkübel = mülleimer
kasten = schrank
kipferl = hörnchen
weckerl = brötchen
von den vielen obst-, gemüse- und fleischbezeichnungen ganz abgesehen. ich sage dem sohn immer: "bei oma und opa muß du dieses wort benutzen, sonst verstehen sie dich nicht."
Nachtreise - 9. Feb, 21:56
Mistkübel ist auch hier die Bezeichnung für Mülleimer. Dabei klingt Mistkübel viel mehr nach Stroh und Pferdescheiße, nach Mist eben...
genial
Wie treffend! Der Link ist genial! Den muss ich mir merken!
Danggscheen!
Es ist nicht nur ein Link,