Berlin - Basel

Montag, 10. Dezember 2007

Bemerkungen über das Wetter

Ich beginne zunehmend daran zu zweifeln, daß es in Basel je schneien wird. Bisher sinken die Temperaturen ja noch nicht einmal unter 5°C. Es regnet zwar ab und an, aber keine Aussicht auf Frost. Dazu die Aussage eines Deutschen, der schon zwei Winter hier verbracht hat, ohne daß es je geschneit hätte oder Minusgrade eingetroffen wären. Das erklärt auch die Palmen in einigen der hiesigen Vorgärten hinreichend.
Überhaupt ist das Wetter überraschend. Auch über den Tag betrachtet, nicht vorhersehbar. In Berlin hat man das Wetter, was sich morgens beim Aufstehen am Fenster zeigt mindestens diesen ganzen Tag lang. Das typische Novembergrau, den Nieselregen genauso wie strahlenden Sonnenschein. In Basel dagegen wechselt an einem Tag das Wetter meistens sogar mehrfach. Rein kleidertechnisch nervt das ungemein.
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Freitag, 23. November 2007

Let's make music

Für all diejenigen, die das letzte Berliner Konzert mit meinem Oktett verpaßt haben, gibt es hier als Geschenk für die graue Vorweihnachtszeit ein paar Reinhörer. Diesmal keine zarten tiefreligiösen Weisen, sondern etwas mit mehr Schwung...
Also einfach anklicken, viel Spaß!

Mr-Sandmann (mp3, 622 KB)
Moonglow (mp3, 884 KB)
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Mittwoch, 21. November 2007

Die Schweizer sind langsam, die Baseler sind's nicht

Basel tickt anders. Das wissen wir schon. Sie feiern hier den Nationalfeiertag ja auch einen Tag früher, aber daß auf den Spätsommer gleich Weihnachten folgt? Der Herbst hatte hier nur eine Woche, um die Bäume zu entlauben und gerade haben wir das erste Mal Nachtfrost, da werden ganze Wälder abgeholzt und in die Altstadt getragen. Im Basel-Guide brüstet man sich nicht nur mit der besterhaltensten Altstadt Europas, sondern auch mit dem größten Weihnachtsmarkt der Schweiz, mit der längsten Weihnachtsstraße Europas. Und von letzterem bin ich inzwischen überzeugt. Seit diesem Wochenende (zwei Wochen vor dem 1. Advent) stehen hunderte geschmückte Tannen in Abständen von zum Teil nur 10 Metern in der ganzen Stadt. Kein Platz, keine Straße, keine Brücke, kein Geschäft und nur wenige Privathäuser sind schmucklos. Überall Tannen, Tannengrün, zarte Lichtlein, Sternenbögen, Lichterketten und Glitzervorhänge an den Fassaden. Unvorstellbar! Statistisch betrachtet gibt es à 50 Einwohner einen Weihnachtsbaum!
Berlin zur Weihnachtszeit wird mir fehlen mit den beleuchteten Linden und der sternenüberspannten Friedrichstraße. Aber ich werde dieses Jahr wohl auch auf meine Kosten kommen.
Freie-Str-auf-Markt
Dieses Bild habe ich am Samstag aufgenommen. Seit Montag sind auch alle Häuser mit Lichterketten versehen und der Sternenbogen leuchtet....
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Samstag, 10. November 2007

... und alles wartet auf den Schnee

Während nahezu in der gesamten Schweiz innert Stunden ein Meter Schnee gefallen ist, zum Teil soviel wie seit 50 Jahren nicht, die Skisaion in einigen Gebieten nun eher eröffnet werden soll, wird in Basel immer nur davon gesprochen. Seit Montag warten wir auf Schnee. Stattdessen gab es nun schon einmal am Morgen Raureif... Und heute erreicht mich die Nachricht, daß es in Berlin geschneit hätte!
Dafür stehen hier seit Donnerstag überall in der Stadt frisch aufgestellte Tannen. Auf Brücken und Plätzen waren sie plötzlich da und das Puppenhausmuseum ist gar völlig mit Tannengrün und Schleifengold geschmückt.
Eigentlich viel zu früh, aber ich weiß es schon jetzt, die Vorweihnachtszeit in Basel wird wunderschön!
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Samstag, 3. November 2007

Herbschtmaess

Basel ist total okkupiert von einem nichtendenwollendem Ereigniss, der Herbstmesse. Das ist nicht - wie ich naiv dachte - eine wirkliche Messe, die beschränkt auf die hiesigen Messehallen das Leben in der Stadt nicht wesentlich verändert. Wäre es tatsächlich eine Messe, wäre das wohl so. Genaugenommen ist die Herbstmesse aber ein riesiger Rummel in der ganzen Stadt, mit Fahrgeschäften und Buden auf allen wichtigen Plätzen. Das bedeutet, daß Buslinien umgeleitet werden, daß die Stadt nicht nur mit Karussels sondern auch mit Menschen zugestopft ist. Drei Wochen lang! Irgendwie wie ein vorgezogener Weihnachtsmarkt...
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Montag, 15. Oktober 2007

Vorfreude

Ich reise in die Hauptstadt und zwar in die deutsche! Von Frytig morge bis Sunntig obig bleibe ich in Berlin. Am Freitag gibt's Frühstück in meinem Lieblingsfrühstücksladen, dann Mittag am Potsdamer Platz, schließlich Friseur und Kneipe wieder in meinem Prenzlauer Berg usw die drei Tage. Außerdem: Der Sommer hat sich heute zwar nochmal mit über 20°C aufgebäumt, zum November hin soll es jetzt aber endgültig kalt werden in Basel - ich brauche Wintersachen. Ein voller Plan also für das Wochenende. Auslöser ist mein (letztes?) Oktettkonzert am Samstag 20 Uhr in Schöneberg, aber Ursache sind natürlich vor allem Familie und Freunde und davon hoffentlich viel! Ich freu mich riesig!
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Sonntag, 14. Oktober 2007

Jeder nach seiner Facon

Basel tickt anders, so der selbstkritische Werbespruch meiner neuen Stadt. Während die gesamte Schweiz den Parlamentswahlen am nächsten Wochenende entgegenfiebert, während ein Großteil sich heute nicht entscheiden konnte, ob man am Abend nun die Wahlen zur Miss Schweiz oder das Spiel der Nati (Nationalmannschaft) vor dem Fernseher verfolgen sollte, währenddessen fanden heute in Basel zwei weitere Ereignisse statt:
Zum einen der Kongress der Schweizer Carilloneure (Glockenspieler), weswegen am nachmittag im Münster das Romanshorner Handglockenensemble statt der großen Orgel spielte.
Zum anderen feierten die vier großen Maronirösterfamilien der Stadt mit Jazz und Swing auf dem Barfi das 80jährige Jubiläum des Verkaufs von gerösteten Esskastanien an diesem Standort (der Barfüßerplatz ist der zweitwichtigste Platz Basels).
Von alldem habe ich zufällig erfahren, wer weiß, was man sonst so im Leben verpaßt?
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Samstag, 6. Oktober 2007

Was man an einem Samstig in Basel macht

Wie auch in der vergangenen Woche habe ich in dieser nur den Samstag frei. Auf eigenen Wunsch den Samstag, nicht den Sonntag. Denn am Samstig ist Basel sehr lebendig, da die meisten Leute frei haben und die Geschäfte geöffnet sind. Zudem gibt es den Flohmi auf dem Petersplatz, eine Institution vergleichbar dem Flohmarkt am Berliner Mauerpark, und am Nachmittag, auch ein wöchentliches Highlight für mich, eine halbe Stunde Orgelmusik im Münster mit anschließendem Turmblasen. Ich finde es irgendwie sehr anrührend, solche Traditionen ab und an zu erleben, die schon so viel länger existieren als ich oder alle, die heute leben. Das ist beeindruckend....
Als Ausgleich geht es heute auf ein Konzert von Blondelle, einer als Brit-Pop-Sensation angekündigten Band. Na mal sehen.
Dann muß ich heute als Sonderaufgabe noch einen Kuchen backen für den besten Freund meines Mitbewohners, der morgen Geburtstag hat und mir immer sein Velo leiht. Ich selbst bin den ganzen Tag im Museum, wo es sicherlich irrsinnig voll wird. Unsere Ausstellung ist in allen überregionalen Tageszeitungen der Schweiz und auch im schweizer und deutschen Staatsfernsehen sehr überschwenglich und ausführlich besprochen worden und wenn es auch noch keine MoMA-Verhältnisse sind, so ist es für unser Haus die letzte Woche schon ein kaum bewältigbarer Ansturm gewesen.
Am Samstag vermisse ich Berlin am wenigsten, zwischendurch dann schon eher mal....
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Donnerstag, 4. Oktober 2007

Zeitmanagement im Supermarkt

Wenn ich (aus Gründen der finanziellen Ersparnis) in Weil in den Supermarkt gehe, werden alle Kunden bis auf mich mit vollständigem Namen angesprochen und nach dem Befinden gefragt. Während ich (in Gedanken bei den halbstündigen Abfahrtszeiten meines Buses nach Basel verweilend) mir überlege, was mich diese Gespräche in der Schlange vor mir an Zeit kosten, fällt mir ein, daß man hier (und ebenso in Basel) für keinen Einkaufswagen Münzen aus dem Portemonaie friemeln muß. Das wiederum ist eine Zeitersparnis in den kleineren Orten.
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Samstag, 29. September 2007

Mein Busfahrer

Wie erwähnt fahre ich jeden Morgen mit dem gleichen Bus. Aber, ich fahre seit dem ersten Arbeitstag auch fast immer mit demselben Busfahrer zu Arbeit. Er ist besonders für einen Schweizer sehr aufgeschlossen und redselig. Als er mich sah, wußte er sofort, daß ich zum Museum will. Er hielt mich für einen Designer oder Architekten und freute sich für mich über die neue Stelle. Immer, wenn der Bus auf meiner letzten Station nur noch für mich fährt und es keine mitreisenden Damen gibt, die er auffordern kann, für ihn zu tanzen, fragt er, wie es mir geht. Ist ne ganz neue Erfahrung für mich. Ein freundlicher Busfahrer.
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Berlin, Basel und ich

Ein Berliner in der Fremde

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