Tage wie dieser

Montag, 1. Juni 2009

Heidireise

Wie Heidi bin auch ich wieder aus der Schweiz nach Frankfurt gereist. Meine Clara sitzt nicht im Rollstuhl, sondern ist die große Freundin, die in einem dortigen Museum zur Eröffnung geladen hatte. Frankfurt ist nicht sehr groß, aber es ist von Basel aus gefühlt inzwischen etwas mehr Heimat, als es von Berlin aus war. Ich muß mich nicht ständig wegen meiner Sprache schämen und als Ausländer fühlen. Ich fühle, ich gehöre dazu und darf kritisieren ohne deswegen in Gefahr zu laufen, pauschal nur weil ich ein Deutscher bin als arrogant abgeurteilt zu werden. Auch die Zusammensetzung der Bevölkerung mit einem größeren Anteil um die 30 kommt mir vertrauter vor als in Basel. Aber das beste ist, dort jemanden zu kennen, den man schon lange kennt. Meine Basler Freundschaften sind längst nicht alle so zeiterprobt wie die zur großen Freundin, die dort übrigens Beeindruckendes auf die Beine gestellt hat.
Darf man auf jemand anderen stolz sein?
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Donnerstag, 14. Mai 2009

100

Heute wäre meine Großmutter 100 Jahre alt geworden. Ihre drei Kinder haben sich vollständig mit Ehepartnern zum Mittag in Mecklenburg getroffen und den Geburtstag gefeiert.
Schön, nicht?
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Mittwoch, 13. Mai 2009

stumm

Fast zur gleichen Zeit wie im letzten Jahr bin ich verstummt. Meine Stimme hat sich nach eingehenden Strapazen durch Klimaanlagen im Zug und im Auto gestern nachmittag einfach abgeschaltet. Und wieder merke ich, ich spreche anscheinend ununterbrochen. Jedenfalls brauche ich meine Stimme häufiger als geglaubt. Und da fehlt sie mir doch ganz schön dolle. Momentan spreche ich nur flüsternd mit einigen Ausfällen. Eigentlich kann ich nur noch Konsonanten...
Ab dem Mittag habe ich mich als therapeutische Massnahme nach hause begeben, da ich im Museum einfach viel zu viel sprechen muß. Das schönste wäre gewesen, sich gleich mal wieder länger mit Freunden und Familie am Telephon auszutauschen, aber, aus bekannten Gründen hab ich's gelassen. Dafür habe ich mal den Anrufbeantworter (schweizerisch: Telephonbeantworter) durchgehört und eine sehr nette Nachricht von meinem Schwesterlein gefunden, die beginnt in dem sie sagt: "Wenn man bei Dir anruft, fühlt man sich, als wäre man schon ein bißchen gereist."
Schön hat se dit jesacht, nich?
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Mittwoch, 29. April 2009

Nie ist es ganz richtig

Tja, so ein schöner Urlaub wird nicht von allen neidlos hingenommen und wenn man schon eben erst ganz ausgeruht ist, kann man ja um so mehr arbeiten... So passiert ab einschließlich Gründonnerstag bis zum 1. Mai kaum ein freier Tag... ich fühle mich ja sonst immer sehr belastbar und fit, aber zwei halbe Stellen sind eben nicht 100% Arbeit sondern deutlich mehr, egal, ob es Spaß macht oder nicht. Jedenfalls habe ich auf die nette Dienstreise zur Möbelmesse nach Mailand verzichtet, um zwischendrin wenigstens einen Tag für mich zu haben. Auch Freundlichkeit braucht sich auf und ist nicht unendlich vorhanden, sogar bei mir. Und kurieren kann ich mich fast nur durch Alleinsein und Ruhe. Komisch, oder?
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Sonntag, 15. März 2009

Wochenende!

Tja, was andere wöchentlich haben, ist in meinem jungen Berufsleben bisher eher die Ausnahme gewesen. Die Museumsarbeit fordert ihre Opfer, in meinem Fall die Wochenenden. Für gewöhnlich hatte ich an mindestens einem Tag zu arbeiten, aber das ist nun mit der neuen Stelle größtenteils vorbei! Das vergangene Wochenende war also eines der ersten zusammenhängenden freien in einer hoffentlich langen Folge. Mit Zoobesuch und Kino, mit einem Museumsbesuch (nein, nicht in "meinem") und zweimal ausgiebig frühstücken... Hmmm! Was für ein Leben!
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Freitag, 13. Februar 2009

Veränderung

Nun, nach anderthalb Jahren im Museum werde ich ab Montag in der Abteilung, in der ich vor 6 Jahren ein Praktikum absolviert habe, Abteilungsleiter sein. Komisch, oder?
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Donnerstag, 22. Januar 2009

Der Mensch denkt,

Gott lenkt. Wieder so ein Sprichwort. Warum es mir heute durch den Kopf geht? Nun, die große Freundin und ich hatten dolle Pläne geschmiedet rund um ihre Ausstellungseröffnung im Frankfurt am Main. Ein schöner Anlaß, das Kunstgeschichtskleeblatt nach knapp zwei Jahren aus Berlin, Portugal und der Schweiz in Frankfurt erstmals wieder zu vereinen.
Und weil Frankurt und Basel ja "nur" 2,5 Stunden von einander entfernt sind (so ändern sich die Relationen), wollten wir gemeinsam nach Basel reisen und auch hier gemeinsame Tage anschließen. Diese Pläne hat ein Zahn gesprengt. Mein Zahn. Pünktlich zur Nacht vor der Abreise fängt er an zu muckern und zu nerven. Unerträgliche Schmerzen. Zwei Nächte nahezu schlaflos. Nun sitze ich in Basel, statt in Frankfurt, habe einen Zahn weniger und hole die drei Mädels morgen nach dem dritten Arzttermin vom Zug ab, in der Hoffnung, die übertriebene Anästhesie läßt mich bis dahin wieder sprechen...
Aber das Gute ist, ich kann mich ohne die Schmerzen wieder konzentrieren und lesen oder DVD's schauen, immerhin.
Essen wär auch mal wieder toll.
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Mittwoch, 7. Januar 2009

Eiseskälte

Das war gestern keine schöne Ankunft in Basel. Aus Barcelona kommend mit Sonnenschein und 15°C war es ein Schock die Stadt verschneit zu sehen (Das hatten wir bisher so gut wie nie tagsüber und erst recht nicht mehrere Tage hintereinander!!), so dunkel zu sehen (Schon vor 16 Uhr herrschte hier die totale Nacht!) und dann diese Kälte zu spüren! Bei der Ankunft waren es bestimmt -5°C! Bisher habe ich kaum Minusgrade in dieser Stadt erlebt, wenn dann nur nachts etwas um den Gefrierpunkt. Da war sie endlich, die trockene Kälte, die ich von Berliner Wintern kenne. Trotzdem ein Temperatursturz um fast 20°C. Und dann das Telefonat mit den Eltern, die Artikel in den Zeitungen, daß in Berlin selbst am Tage Temperaturen um -20° C gemessen wurden, daß es in Sachsen oder Bayern sogar auf knapp -30° C fiel. Unglaublich!
Auf jeden Fall eine Ankunft, die Freude macht!
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Samstag, 20. Dezember 2008

Abreise

Oh, Weihnachten! Plötzlich reist das ganze Land umher. Alte und Gebrechliche, Kinder und Unmengen von Gepäck verstopfen die öffentlichen Verkehrsmittel. Nach den Erfahrungen im letzten Jahr wollte ich in meinem zweiten Weihnachtsreisejahr alles besser machen. Der Zug zur Landesdurchquerung nach Berlin war wie immer zwei Monate im Voraus zu Spartarif gebucht. Im ersten Zug würde ich gemeinsam mit dem Chorfreund reisen, in den zweiten würde dann die große Freundin zusteigen. Eine logistische Meisterleistung. Am Abreisetag wollte ich nicht noch arbeiten gehen, nein, der Tag sollte ruhig mit den letzten Besorgungen (Schokolade, Käse u.ä.m.) verbracht werden, dem Packen der restlichen Sachen und dem Versetzen der Basler Wohnung in den Ruhezustand. Das hat alles wunderbar geklappt.
In großer Vorfreude auf die lange Bahnreise mit Freunden und mit berechtigten Bedenken meiner durch das Reisegepäck geminderten Geschwindigkeit gegenüber gehe ich überaus pünktlich aus dem Haus.
Im Basler Berufs- und Weihnachtsverkehr fällt das erste Tram aus, aber ich habe ja Zeit. Wir quetschen uns in das übervolle zweite Tram, das für Reisen so praktische Zwiebelsystem der Kleidung kommt zum Einsatz, es ist in der Masse einfach zu heiß. Umsteigen, das nächste Tram ist noch voller. Für jemanden, der nach seiner aufregenden Studentenzeit in Berlin nun zurückgezogen in der Schweiz lebt, bedeutet ein volles Tram und die Aufsicht über großes Reisegepäck schon einigen Stress. Dann klingelt aber auch noch das Natel (Mobiltelephon). Es ist der Chorfreund. Wann ich denn am Bahnhof sei, unser Zug scheine nicht zu fahren, aber er wolle nicht die Pferde scheu machen... Etwas später ein zweiter Anruf, unser Zug steht weder auf der Anzeigentafel noch in den gelben Abfahrtplänen, aber ich solle ruhig bleiben und ersteinmal selbst zum Bahnhof kommen. Inzwischen trage ich den Mantel über dem Arm, Schal und Mütze sind längst in der Tasche verstaut. Bei meiner Ankunft am Bahnhof hat er schon umgebucht, der Zug fährt tatsächlich nicht. Ich eile zum Reisezentrum. Die Dame dort erklärt mir ausführlich und vor allem langsam, unser Zug sei ersatzlos gestrichen, sie müßte vor allem wegen der Platzreservierungen umbuchen, sie würde von der Umbuchung abraten, denn der letzte Zug, mit dem ich heute noch Berlin erreichen würde, führe fast 15 min vor dem entfallenen, also in zwei Minuten. Sie empfehle mir, mich zu beeilen. Vielen Dank!
Ich rase am Zoll vorbei, froh, nicht noch aufgehalten zu werden und auf den Bahnsteig, der Chorfreund und ich verabschieden uns in unterschiedliche Züge und los geht's.
Als guter Berliner erobere ich mir in dem übervollen Zug einen Sitzplatz in einem Abteil (nicht auf dem Gang, den Plattformen oder außen am Zug hängend...) Aber was ist mit der großen Freundin? Ich informiere sie über den Zugausfall da ich gar nicht weiß, ob mein zweiter Zug, in den sie einsteigen sollte, überhaupt fährt, so daß sie nicht ganz so überrascht sein soll wie ich.
Sie sitzt noch in Ihrem Museum und kann von dort aus via Telephon und Iternet neueste Informationen einholen. Im Viertelstundentakt erreichen mich Anrufe. Unser gemeinsamer Zug fährt. Dann: Ich werde ihn mit meiner inzwischen fast 20minütigen Verspätung wohl kaum erreichen. Zukünftige gemeinsame Halte werden herausgefunden mit den jeweils zu erwartenden Umsteigezeiten. Und während in meinem Zug über die mir telephonisch durchgegebenen Verspätungen nichts zu erfahren ist, planen wir, ab wann und wo wir denn wohl gemeinsam reisen könnten. Schließlich fahre ich in Mannheim ein und sehe auf dem Gleis gerade gegenüber meinen regulär gebuchten zweiten Zug stehen, der in einer Minute starten soll. Mit wehenden Fahnen springe ich aus meinem Zug und laufe hinüber. Auch dieser Zug ist voll. Nein, ich kann nicht einfach irgendwo einsteigen. Mi diesem Gepäck kann ich niemals bis zum reservierten Platz durchkommen. Ich renne den Bahnsteig entang, kann mich beim zu Fall gebrachten Mann nicht entschuldigen und springe in den richtigen Wagon. Auf die Minute genau.
Dann die Durchsage: Wegen verspäteter Anschlußzüge fährt der Zug erst 10 Minuten später ab. Na fein!
Nach diesen fast drei Stunden sinken die große Freundin und ich uns in die Arme, froh, daß wir trotz der Deutschen Bahn unsere Reisepläne beibehalten konnten...
Als wir nach Mitternacht in Belin einfahren stehen uns (mal wieder) Tränen in den Augen. Endlich zuhause!
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Samstag, 29. November 2008

Mist

Ich mag meine Wohnung und trotzdem ärgert sie mich manchmal maßlos. Da fliegt mir doch gestern abend zum zweiten Mal in dieser Woche die Befestigung der Schlafzimmervorhänge aus der Wand. Und wie zum Hohn heute beim Frühstück (ja, mit Brandls Guggelhupf und Lemon Curd) fliegt auch die Halterung der Esszimmervorhänge mit einem Pfeifen aus der Wand. Wenn ich daran denke, wie häufig ich außer Haus bin, so ist es erstaunlich, daß die Wohnung immer darauf wartet, daß ich auch als Zeuge anwesend bin und es mir gerade gemütlich gemacht habe. Ich liebe Altbauten, aber wenn die Wände nur aus Sand zwischen zwei Tapeten bestehen und keiner Belastung standhalten nerven sie unheimlich...
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Berlin, Basel und ich

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