Zwischenleben

Dienstag, 5. Mai 2009

Aufgeben

Nein, Berlin ist noch lange nicht aufgegeben. Aber für meine schöne Wohnung im P-berg ist die Zeit langsam abgelaufen. Die Untermieterin ist ausgezogen und ich habe meine Waschmaschine und den letzten Kleinkram herausgenommen. Vom Balkon aus über die Straße der netten Nachbarin gewunken, die wie immer beim Umtopfen, Eintopfen, Pflanzen betreuen und Telefonieren auf ihrem Balkon war. Ich weiß bis heute nicht, wie sie heißt, wir haben uns auch nie von Nahem gesehen, nur immer von Balkon zu Balkon...
Im Hausflur sind mir die fröhliche Kunststudentin, die Grafikerin, die katholischen Rentner mit dem türkischen Schwiegersohn und der Photograph von oben - von dem die gruselige Nachbarin immer behauptete, er zerhacke Menschen - begegnet und alle freuten sich, daß ich wieder da sei, man zog mich in die Wohnungen, bot mir Getränke an, die Cellistin der Philharmoniker spielte gegenüber auf ihrem Instrument und alles war soo friedlich. Basel ist auch friedlich, aber auf einem anderen Niveau. In Berlin sind Frieden und Ruhe nie langweilig...
Und vernünftigerweise muß ich die Wohnung aufgeben, dabei ist sie für mich (so leer sie auch ist) die letzte Möglichkeit, mich in mein altes Leben zu kuscheln. Ein Leben mit Menschen, die man lange kannte, in einer Stadt, deren Stimmung ich mir aussuchen konnte, wenn ich an die entsprechenden Orte fuhr. Die Schließung der größten Unvollkommenheit durch eine volle Stelle in einem Museum hat ein neues Leben gebracht. Ein neues Leben mit anderen Unvollkommenheiten.
Sind das zu hohe Ansprüche ans Leben oder einfach notwendige Motoren, um sich zu verändern und tatsächlich am Leben zu bleiben?
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Samstag, 14. Februar 2009

Kampf um Basel

Basel ist heiß umkämpft. Winter und Frühling haben noch keinen Sieger ausgemacht. Einen Tag schneit es, am nächsten sind knapp 10 Grad und Sonnenschein. So geht das seit Tagen! Ich habe ja einen heimlichen Wunschkandidaten, denn auch wenn ich im letzten Jahr den Mangel an Schnee wieder und wieder beklagt habe, in diesem Winter gab es auch für mich ganz ausreichend viel von der weißen Pracht...
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Dienstag, 23. September 2008

Heute vor einem Jahr

kam ich mit Sack und Pack des nächtens in der Jungs-WG an und morgen vor einem Jahr war mein erster Arbeitstag im Museum.
Bilanz: glücklich und zufrieden!
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Samstag, 30. August 2008

Happy Birthday BLOG!

"Berlin, Basel und ich" feiert heute den einjährigen Geburtstag! Vor einem Jahr habe ich hier unter der Überschrift: "Berlin verlassen - kann man anderswo glücklich werden?" den Einstieg in das Bloggen gestartet, den theatralischen Titel des Blogs aber bald in den heutigen abgeändert, da die Frage recht schnell mit "Ja" beantwortet werden konnte. Seitdem gibt hier es subjektiv gefilterte Schweizer Neuigkeiten aus Sicht eines Berliners...
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Donnerstag, 24. Juli 2008

hier, bei uns

Nein, in diesem Beitrag soll es nicht darum gehen, daß ich noch immer darübr stolpere, wenn die Schweizer da sagen, obwohl sie hier meinen. In meinem Sprachgebrauch ist da weit entfernt und hier ist nah bei mir. Die Schweizer sagen da für die Nähe und dort für die Ferne, Wörter, die ich beide für Ferne verwende. Das führt zu feinsten Mißverständnissen kann ich sagen. Aber darum soll es ja eben nicht gehen...
Es geht in diesem Beitrag um meine flexible Verwendung der Worte "hier" und "bei uns". Je nach dem, mit wem ich spreche, meine ich damit Deutschland oder die Schweiz, mal Berlin, mal Basel. Ab und an spreche ich in meiner schweizer Wohnung von "hier", obwohl ich Deutschland meine. Erkläre ich sie damit zum exteritorialem Gebiet? Ab und an spreche ich im deutschen Museum von "hier" und rede aber gerade über die Schweiz. Das ist mit "bei uns" ganz das gleiche und soll entweder "in Berlin" heißen oder "hier unten", ich verwirre meine Gesprächspartner zunehmend, obwohl ich ganz genau weiß, welchen Gegensatz ich gerade betonen will. Ist das ein Anzeichen von Identitätsveränderung?
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Samstag, 31. Mai 2008

Import

Lange habe ich mich gefreut, daß es mir in Basel zeittechnisch viel besser geht als in Berlin. Kürzere Wege, wenig langfristige Verabredungen und überhaupt kaum sozialer Stress mangels Familie und engen Freunden hier. Das hat mir schön viel Zeit für mich ermöglicht, um auf der Couch zu sitzen und Musik zu hören oder zu surfen oder zu telephonieren oder um sinnlos durch die Stadt, die Berge oder andere Museen zu laufen. Seit fast zwei Wochen habe ich aber kaum noch Zeit für mich, oder für nen Anruf zum Beispiel bei der großen Freundin, weil ständig irgendetwas los ist und ich irgendöpis (irgendetwas) mit irgendöper (irgendjemandem) abgemacht habe. Habe ich mein Berliner Zeitmanagement importiert?
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Donnerstag, 8. Mai 2008

Ankunft

Bin in dunkler Nacht in einem nahezu leeren Zug über die Grenze nach Basel gefahren, hab vom menschenleeren Bahnhofsvorplatz das letzte kaum besetzte Trämli genommen und bin geradezu unbemerkt angekommen. Heute habe ich alle Fenster der Sonne entgegen geöffnet, mich wieder in den Räumen einsortiert... Und es ist schön hier.
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Mittwoch, 26. März 2008

Ostersonntag+Jubiläum

Dieses Ostern in Basel war in vielerlei Hinsicht ein besonderes. Es war der erste Karfreitag seit langem, an dem ich nicht im Berliner Dom oder einer anderen Kirche im Gottesdienst gesungen habe. Es war trotz meiner Museumsarbeit in Berlin der erste Ostersonntag, an dem ich gearbeitet habe. Außerdem war dieses das erste Ostern, das ich mit einem Moslem verbracht habe und das erste Ostern, an dem ich nicht gestüpert wurde, auch niemanden gestüpert habe. Aber, das letztere wird in Berlin nachgeholt!
Dafür war der Ostersonntag aber auch ein Jubiläum: Ich bin an diesem Tag genau ein halbes Jahr in Basel! Mit dem halben Jahr im Sommer 2003 wäre das nun schon ein komplettes Jahr mit Sommer und Winter! Das letzte Mal hatte ich in den sechs Monaten Basel für zwei Hochzeiten, einige wichtige Familiengeburtstage und eben auch Ostern verlassen. Und diesmal war ich zwischendurch nur zweimal in Berlin.
Außerdem ist meine Probezeit im Museum nun abgelaufen und ich bleibe laut Vertrag bis September 2009 hier!
Nun, da auch endlich alle Formalitäten mit Besteuerung und Krankenkassen geklärt sind, kann ich mich endlich auch ein wenig mehr um meine Bedürfnisse kümmern, wenn ich wie heute einen freien Tag habe. Ich würd mal sagen: Angekommen!
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Freitag, 30. November 2007

Und alles leer!

Während ich heute 20 Spanier von 8.30 Uhr bis 17 Uhr betreut habe, hat sich meine Wohnsituation nocheinmal geändert. Die übernommene Freundin ist heute ausgezogen. Sie wird im Dezember nocheinmal für 10 Tage bei mir zu Gast sein. Heute habe ich die erste Miete überwiesen und bin anschließend in eine leere Wohnung heimgekehrt. Drei leere Räume, nur ein Stuhl, ein Tisch, eine geliehene Matratze, jeweils ein Topf, eine Tasse, ein Glas und einmal Besteck ebenfalls alles geliehen stehen mir dieses Wochenende als Ausstattung zur Verfügung. Ganze Picknicks könnten man abhalten, Tanzveranstaltungen. Oder die große Freundin in Berlin neidisch machen, indem ich die Weite der Räume genieße und mir das zukünftige Leben in ihnen vorstelle.
Für den ersten Advent habe ich vorerst nur eine Weihnachtskrippe aus Papier und werde mir morgen dazu eine Kerze kaufen. Dazu kann ich den Messias vom PC hören. Ein denkwürdiger erster Advent. :) Als erstes erwarte ich diesmal aber die Ankunft meiner Möbel am Montag....
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Mittwoch, 14. November 2007

Letztes Mal und Erstes Mal

Nach langem Tag durch Basel zur Jungs-WG geschlendert und aufgeschlossen, ein letztes Mal.
Meine Sachen geordnet und gepackt, ein letztes Mal.
Den Koffer, den Rucksack, Bettzeug, Fahrrad und das gute deutsche Brot genommen und ein paar Straßen weiter getragen.
Mit dem neuen Schlüssel aufgeschlossen, das erste Mal.

Ihr wißt: Basel tickt anders, daher auf den Wegen schon heute überall Weihnachtsbäume, Weihnachtsdeko und zum Teil sogar beleuchtet. Ich nehme es als gutes Omen für diesen Tag, für die ersten Male, die folgen werden.
Weihnachtsbaum-Trois-rois
Mein erster Weihnachtsbaum in Basel an der Schifflände.
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Berlin, Basel und ich

Ein Berliner in der Fremde

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