Dienstag, 27. Oktober 2009

Neues Museum versus Opernhaus

Ganz traurig war ich, als ich gehört habe, dass das letzte Museum auf der Spreeinsel am 17.10. ohne mich eröffnet worden ist. Dabei habe ich 2,5 Jahre dort gearbeitet. Jetzt habe ich von meinem Vater eine Marathon-DVD mit allen Dokumentationen bekommen, die auf 3Sat zum Thema gelaufen sind, ich habe in der ZDF-Mediathek schon einiges verfolgt und nun habe ich den virtuellen Rundgang gefunden:
http://www.neues-museum.de/nm/index.html?r=vestibuel
Man kann sich drehen, nach oben und unten schauen, fast so als wäre man vor Ort. Das macht wirklich Spass! Und vielleicht gehen wir mit dem Kunstgeschichtskleeblatt vor Weihnachten gemeinsam und in real mal hin, oder?
Ausserdem ist Basel kürzlich Opernhaus des Jahres geworden und ich habe nahezu alle entscheidenden Inszenierungen gesehen. Das richtet mich ein wenig auf...
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Donnerstag, 22. Oktober 2009

Goldener Haushalt

Angelegentlich meines Referates in einem befreundeten Museum gestern in Zürich habe ich für meinen momentan wegen übermäßiger Arbeit völlig vernachlässigten Haushalt ein Geschenk erhalten.
Die Sammlungsleiterin dort kommt aus Hamburg und in einem unserer ersten Gespräche schimpften wir gemeinsam über den Mangel an Kartoffeln auf schweizerischen Speisekarten.
Jetzt nenne ich ein echtes Designerstück mein eigen, formschön und praktisch, ein Klassiker seit 1948: Der schweizer Kartoffelschäler namens REX. Aber der meine ist vergoldet!
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Sonntag, 11. Oktober 2009

Tourist

Die letzten zwei Tage habe ich anstatt in meine angestamten berliner Cafés und Kneipen zu gehen und meinem Leben hier nachzutrauern viel Zeit in zeitgenössischer Architektur verbracht.
Ein Freund ermöglichte mir ein Mittagessen und eine Tour durch die Gebäude des Bundestages (Lüders-Haus, Jakob-Kaiser-Haus, Reichstag, Paul-Löbe Haus), mit irrsinnig klaren, kühl-eleganten Foyers und großzügigen Verkehrsflächen, mit vielen geschichtlichen Spuren und einer sehr aufwendigen Ausstattung, die Materialien und die Möblierungen betreffend. Da standen Corbusier-Möbel neben denen von Mies van der Rohe und Eames oder Mario Bellini. Alles großzügige und lichte Architekturen, die schöne Ausblicke auf Gärten, die Spree und das Kanzleramt bieten. Sehr beeindruckend, aber auch erstaunlich leer.
Einen Tag später hat eine Freundin mich durch ihren Arbeitsort Wolfsburg geführt, eine gut funktionierende Planstadt, die gerademal 70 Jahre alt geworden ist und wesentlich interessanter als ihr Ruf. Die Stadtplanungen der 40er und 70er Jahre sowie die heutigen Eingriffe machen Planungsgeschichte sichtbar. Am interessantesten sind jedoch die von Stararchitekten geplanten öffentlichen Gebäude wie die Bibliothek von Alvar Aalto und das Phaeno-Science-Center von Zaha Hadid und natürlich die Autostadt von VW. Im Verhältnis zur Größe der Stadt gibt es hier eine sehr hohe Dichte an herausragenden Gebäuden. Das Theater von Sharoun haben wir dann gar weglassen müssen...
So ist mein Aufenthalt kein neuerlicher melancholischer Versuch geworden, auf meinen alten Spuren zu wandeln. Nein, ich habe noch viel Unbekanntes sehen können.
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Freitag, 9. Oktober 2009

Klare Kühle

Berlin ist mal wieder überraschend. Nachdem wir in Basel am vor wenigen Tagen noch 30°C hatten, ging ich zwei Tage später in Berlin bei gerade mal 4°C aus dem Haus. Es ist ein wenig herbstlicher hier. Aber was für eine Luft! Wegen der umliegenden Berge ist Basel häufig am Morgen etwas diesig und nur selten windig. So klare Luft und so hartes Licht wie in Berlin an solch kalten Tagen gibt es in Basel nie. Dabei ist das eine so besonders schöne Wetterlage!
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Mittwoch, 7. Oktober 2009

Merkwürdige Rechnungen

Das Museum vereinnahmt mich. Der Monat schreibt sieben vergangene Tage, meine Arbeitsstunden weisen neun gearbeitete Tage aus, obwohl ich doch einen Tag von den sieben frei hatte? Kann sich jemand denken, wie so etwas passiert? Ich rate jedem, sich möglichst nie auf eine Stellenteilung einzulassen. Man beginnt freiwillig am Wochenende zu arbeiten und schämt sich für freie Tage. Langsam kommt Land in Sicht und eine große Freude: Ich mache eine Stippvisite in der Heimat (ein Begriff, den ich früher nie so verwendet hätte), ich fahre für ein kurzes Wochenende nach Berlin!
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Freitag, 25. September 2009

Preuße auf Abwegen

So, heute Abend wird der Zug bestiegen, um in einem bayrischen Wallfahrtsort einer Trauung beizuwohnen, auf deren Einladung unter Kleidung von den Gästen Tracht erbeten wurde. Die wenigen, denen solcherlei Kleidungsstücke nicht zur Verfügung stehen, sind auch in schwarzen Anzügen akzeptiert...
Oh, oh...
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Dienstag, 22. September 2009

Kollaps open end

In den Schweizer Abendnachrichten hat man sich vor zwei Wochen kräftig lustig gemacht über die deutsche Hauptstadt. Ich nehme so etwas ja immer persönlich. Jetzt habe ich mich getraut, auf den Seiten der Berliner S-Bahn nachzulesen. Tatsächlich: Noch immer fährt keine S-Bahn auf der Stadtbahnlinie zwischen Ostbahnhof und Westkreuz, einzelne Strecken und Bahnhöfe werden nicht mehr angefahren. Diesmal wegen defekter Bremszylinder. Normalerweise schaut die Schweiz etwas sehnsüchtig auf die europäischen Hauptstädte und besonders Berlin steht hoch im Kurs, aber ich kann es diesem akkuraten auf das Gemeinwohl fokussierten Land eigentlich nicht übel nehmen, wenn da ein latent amüsierter und schadenfreudiger Unterton derartige Schreckensnachrichten begleitet. Ich bin entsetzt.
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Montag, 21. September 2009

Helvetismen - Adjektive Nachtrag

Wenn man in der Schweiz eine Person beschreiben will, so taucht als positive Beschreibung häufig das Adjektiv uffgställt, oder aufgestellt, auf. In Annoncen wird nach uffgställti Lüt für den Ausgang gesucht, in Parnterschaftsanzeigen beschreibt man sich als aufgestellt und wenn die Basler Führungsdame sich von einer Gruppe verabschiedet, die ihr sehr viel Vergniege gemacht hat, dann bedankt sie sich bei dere uffgställti Gruppe.
Vom Wortstamm her ist das nicht erläuterbar. Ich hatte als erstes die Assoziation, es handle sich um ein Synonym für bodenständig, was in der Schweiz ja eine sehr hoch im Kurs stehende Eigenschaft ist. Vor allem, weil man bei wohlhabenden Leuten auch gerne sagt, sie seien finanziell gut aufgestellt. Es meint aber meistens eher etwas wie locker oder cool, in jedem Falle sympatisch und nett. Und das gilt in der Jugendsprache wie im Zeitungs(schweizer)deutsch.
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Seitenwechsel

In der letzten Wochen hatten wir Bewerbungsgespräche im Museum. Und ich saß erstmals auf der anderen Seite, auf der, welche die Fragen stellt. Merkwürdig, sich die Fragen und Themen zu überlegen mit denen man in kurzer Zeit einen Eindruck gewinnen kann und daß mancher Eindruck sich leider schon beim Erstkontakt, beim Eintreten und Begrüßen, so stark herstellt, daß damit die Entscheidung für oder wieder schon gefallen ist... Es ist unglaublich, wie unterschiedlich Menschen ähnlicher Qualifikation dann doch in derselben Situation sein können!
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Berlin, Basel und ich

Ein Berliner in der Fremde

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