Donnerstag, 20. Januar 2011

Billag-Einsparungen

Was den Deutschen ihre GEZ ist den Schweizern ihre Billag, die Schweizerische Erhebungsstelle für Radio- und Fernsehempfangsgebühren. Wie in Deutschland bekam man bislang alle drei Monate eine Rechnung, aber mit der ersten Rechnung in diesem Jahr kommt ein Brief, der mir erläutert, dass die Kosten für die Erhebung der Gebühren um 20 % gesenkt werden können, wenn diese nur einmal jährlich statt viermal erhoben werden. Die eingesperten Kosten in Höhe von 10 Millionen CHF kommen übrigens neben den staatlichen Rundfunkanstalten ebenso den Privaten Sendern zugute und bewahren uns vor einer Gebührenerhöhung. Das ist stets ein wichtiger Teil der Argumentation. Wohin gehen die Gelder?
Klingt ja alles vernünftig. Sparen tun alle Schweizer gern. Damit die Umstellung aber nicht zu plötzlich passiert, gibt es eine Übergangsregelung und die beiliegende Rechnung ist denn auch nicht für 12 sondern nur für 6 Monate.
Sparen immer gern, aber bitte mit Geduld! ;)
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Montag, 17. Januar 2011

Behördlicher Fahrradklau

Das wautschenschte Velo ist wieder einmal gerettet. Ich habe es wieder und in meiner Wohnung in Sicherheit gebracht.
Nach einem Anruf bei der Basler Polizei verwies man mich an die Fahrzeugaufbewahrungsstelle. Im Telefonat konnte ich herausfinden, dass mein Fahrrad von der Basler Kantonspolizei von seinem Standort entfernt wurde. Also bin ich heute zum Zeughaus gefahren, dessen Öffnungszeiten wochentags von 8-12 und 14-16 Uhr liegen, um mein geliebtes Rad dort abzuholen.
Übrigens heißt das Gebäude nicht zum Spaß Zeughaus, dort werden tatsächlich Waffen aufbewahrt und man diskutiert immer wieder, ob der wehrpflichtige schweizer Mann seine Waffen nicht lieber dort zur Aufbewahrung geben sollte, als daß jeder männliche Schweizer im wehrdienstpflichtigen Alter eine Waffe zuhause im Schrank hat. Im Foyer des Basler Zeughauses steht dekorativ und respekteinflößend eine Kanone...
Dort angekommen, konnte ich mein Rad identifizieren und eine Gebühr zahlen, die sich aus 35,- CHF aus "Sicherstellung" (Abschneiden und den Transport zum Zeughaus) und der "Standgebühr" (Tagespauschale von 3,- CHF pro Tag im Zeughaus) zusammensetzte. Sehr schön, da zahle ich also für den Diebstahl meines Rades nachträglich eine Gebühr und ohne zu wissen wo mein Rad sich überhaupt befindet eine Pauschale für jeden Tag, den es im Zeughaus steht. Dort übrigens auch nur im Hof, also nicht sonderlich komfortabel...

Und warum eigentlich?
Folgendes hatte ich falsch gemacht:
1. hatte ich mein Rad an öffentlichem Eigentum abgestellt (weil es mir schon zweimal gestohlen wurde, habe ich es an einem Verkehrsschild angeschlossen),
2. war meine Vignette abgelaufen (meine Fahradvignette war von 2010, noch nicht 2011, weil die Polizei empfielt, Vignetten erst im April zu wechseln, da sie sonst auch gern geklaut werden)
3. war eine Beschwerde aus der Bevölkerung eingegangen.

Wo lebe ich eigentlich? Wer hat Zeit und macht sich die Mühe, sich über ein fälschlich parkiertes Velo zu beschweren?

Was könnte ich (als Kunstaktion getarnt) an diesem Verkehrsschild sonst noch anschließen? Irgend etwas sehr schweres und sperriges müßte es sein. Ein Betonblumenkübel? Ein LKW? Eine Kuh? Aber nein, ein Tierquäler will ich nicht sein. Bei Menschen überdenke ich meine bisherige freundliche Einstellung noch einmal...
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Dienstag, 11. Januar 2011

Es ist doch zum Kotzen...

... da hat man einen ganz langen Arbeitstag und am Ende muß man feststellen, daß schon wieder das wautscheenschte Velo geklaut worden ist. Dabei hatte ich es an ein Straßenschild fest angeschlossen. Wo leben wir hier eigentlich? Eine Stunde von Polen entfernt ist mir mein Rad nicht in dieser hohen Frequenz gestohlen worden... Was ist das nur für eine Stadt?
Ich bin verärgert und ratlos.
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Mittwoch, 29. Dezember 2010

Viel zu kurz... Heimkehrer inclusive!

Wie immer war mein Besuch in Berlin viel zu kurz. Immerhin konnte ich zwei Freundinnen wiedersehen, die ich 2 bzw. 3 Jahre nicht mehr gesehen habe. Dabei sind drei Stunden zum Austausch über die Geschehnisse der letzten Monate und Jahre viel zu kurz. Mittlerweile muß für ein solches Zweiergespräch locker mit 4 Stunden gerechnet werden... Ach ja. Und darüber muß man wieder andere vernachlässigen. Schändlich vernachlässigen...
Aber es gibt weitere Hoffnungen. Mehr und mehr kehren die Exilanten in die Hauptstadt zurück. Nachdem die große Freundin aus Frankfurt wieder in Berlin anzutreffen ist hat sich nun auch die mexikanische Freundin zur Rückkehr entschlossen. Ob auch mir diese Tür einmal wieder offen steht?
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Donnerstag, 30. Dezember 2010

Mit der Bahn in den Jahreswechsel

Auch die Reise in den Süden habe ich wieder mit der Bahn angetreten. Diesmal nicht ganz so weit, da ich auf dem Weg nach Basel noch einen Zwischenstop in München einlege, um den Jahreswechsel hier mit Freunden zu verbringen. Nach der Hektik der Großstadt muß ich mich auch langsam wieder auf Basel einstellen... ;)
Wegen des gewaltigen Chaos bei der Berliner S-Bahn brach ich mit der besten aller Mütter bereits zwei Stunden vor Abfahrt des Zuges nach München zuhause auf. Immerhin hatte meine Schwester bereits einmal 45 Minuten auf eine S-Bahn warten müssen, die üblicherweise im 10-Minutentakt verkehrt... Am Hauptbahnhof schien dann alles normal, es wurde über den Zug nach Innsbruck über München keine beunruhigende Ansage oder Anzeige gegeben. Nur ein Zug aus Hamburg sollte etwas verspätet eintreffen....
Erst am Gleis wurde klar, daß dies mein Zug wäre, aber die Verspätung von 10 Minuten fühlte sich im Vergleich zu den vorangegangenen Nachrichten über Streckensperrungen harmlos an. Der Zug fuhr ein, in anderer Wagenfolge als üblich. Kleine Verwirrung auf dem Bahnsteig, bis alle die entsprechende Wagentür finden. Meine Tür öffnete sich nicht. Also mußten wir zu einem anderen wagen und durch dessen Tür hinein. Doch dies betraf auch die Personen im Wagon, die an den bereits einsteigenden mit Gepäck vorbei und aus dem Wagen hinaus wollten. Das Geschiebe warteten wir gemütlich ab, mein Platz war reserviert. Dort angekommen fuhr der Zug nicht ab. Wegen Überfüllung mit zu vielen Menschen könnten wir den Bahnhof nicht verlassen, hieß es. Die Passagiere wurden gebeten, auszusteigen und einen anderen Zug zu nehmen. Ich wollten den durchfahrenden Zug mit Platzreservierung nicht aufgeben. Kaum irgend jemand wollte das. Schließlich wurden Reisegutscheine in Höhe von 25,- Euro in Aussicht gestellt für diejenigen, die den Zug verlassen. Anscheinend half dieses Argument eher...
Als sich der Zug mit 25 Minuten Verspätung endlich in Bewegung setzte und Berlin verließ erfuhren wir, daß unser Zug nur mit der Hälfte der Wagen unterwegs sei. Passagiere, die für diese Wagen reserviert hätten, müßten einen Verfall der Reservierung hinnehmen, könnten sich aber beim Zugpersonal eine Bescheinigung ausstellen lassen, mit welcher sie in einem Reisecenter der DB ihre Gebühr rückerstattet bekämen. Ich war froh, meinen Platz zu haben und nicht die lächerlichen 2,5 Euro zurückzuerhalten und dafür 5 Stunden zu stehen... Wir wurden jedoch aufgefordert, auf reisende Senioren und Mütter Rücksicht zu nehmen.
Man solidarisiert sich schnell bei diesen Abenteuern und ohne Humor ist es nicht zu ertragen, wie wenig Rücksicht auf die zahlenden Reisenden von der Bahn genommen wird. Und der letzte Schneefall lag bereits vier Tage zurück!
Schließlich endete der Zug außerplanmäßig in München und fuhr nicht weiter nach Innsbruck. Glück für mich, daß ich nicht weiterwollte...
Belebt Konkurrenz und Börsengang das Geschäft oder sollten solch elementare Leistungen nicht doch in staatlicher Hand bleiben?
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Dienstag, 21. Dezember 2010

Schnee, Schnee, Schnee, Schnee, Schnee, Schnee, Schnee, Schnee, Schnee, Schnee, Schnee, Schnee

Na? In welcher Stadt bin ich wohl? In Basel? Eher nicht. Nicht nur die Unmengen Schnee, auch das Datum weist auf Berlin hin.
Als ich in der Nacht in Berlin ankam, war ich völlig überwältigt von all dem vielen Schnee. Der Hauptbahnhof total eingeschneit! Die Frankfurter Allee fast nicht geräumt! Schnee auf den Fahrbahnen selbst der größten Straßen der Stadt!
Bei meinen Eltern draußen sind die Straßen vor lauter Schnee nur noch einspurig, das Begegnen wird schwierig. Fahrzeugbesitzer, die ihr Auto seit dem letzten Wochenende nicht bewegt haben, werden es so schnell nicht mehr unter den Schneehaufen herausmanövrieren können. Die Gehwege sind zu Schützengräben mutiert, in denen man hintereinander gehen muß und die beidseitigen Schneeaufschüttungen bis zur Hüfte reichen, an einigen Stellen sind diese Wälle sogar so hoch wie die Zäune selbst! Meine Mutter jedenfalls verschwindet stellenweise dahinter...
Morgens werden in den Nachrichten die drei S-Bahnlinien genannt, die noch nach Plan fahren, alle anderen fahren im halben Takt (nur alle 20 min) oder irgendwie geradeso...
Das nenne ich Winter!
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"Bahnreise zum Fest" oder "Der kommt doch aus München"

Wie immer fahre ich auch zu Weihnachten mit der Bahn heim nach Berlin. Ich fliege ungern und komme stets über das Maximalgewicht der Koffer. Gern schaue ich einen Film, höre Musik oder lese und nutze die 7,5 Stunden zum Entspannen nach den letzten Arbeitswochen im Museum und vor den Feiertagen.
Weihnachten hatte ich bereits mehrere merkwürdige Erfahrungen gemacht mit überfüllten Zügen, redseeligen, betrunkenen Seniorinnen auf dem Nebensitz, einem Zug, für den ich zwar eine Fahrkarte hatte, der aber ersatzlos gestrichen worden war und so weiter.
Diesmal war ich auf das Schlimmste gefaßt, da den gesamten Tag von Ausfällen im Bahn- und Flugverkehr zu hören war und gerade zuvor wieder Menschen auf der Strecke stehend die Nacht verbringen mußten. Ich war also bereits beunruhigt und möglichst zeitig am Schweizer Bahnhof in Basel.
Die erste Mitteilung auf dem großen Abfahrtplan in der Halle war dann auch leicht beunruhigend: 16 Minuten Verspätung. Ja, die Schweizer Bahn ist nicht so ungenau wie die Deutsche. Auch in der Angabe der Verspätungen nicht. Wo die deutsche Bahn Verspätungen im 5-minütigen Takt angibt, ist die schweizerische minutengenau. Das liegt aber nicht an den eventuell besseren Uhren. Denn die Angabe war deutlich untertrieben. Nach der schweizerischen Ansage, daß die Verspätung des deutschen ICE durch das defekte Fahrzeug entstanden ist, war ich entgültig unruhig, denn meine Umsteigezeit in Frankfurt Main war nur mit 20 Minuten bemessen. Ein defektes Fahrzeug kann alles bedeuten. Und noch immer stand ich in Basel auf meinem Startbahnhof. Der Zug traf dann auch ein, mit 25 Minuten Verspätung konnten wir Basel tatsächlich verlassen. Ich sah mich in der ehemaligen WG der großen Freundin in Frankfurt übernachten. Erstaunlicherweise entschuldigte sich die Durchsage im Zug für die Verspätung mit einer "verspätetetn Übergabe aus dem Ausland". Klang besser als technischer Defekt fand ich und beruhigte mich etwas. Trotzdem hielt ich eine Dame vom Personal auf und fragte nach, ob die Anschlußzüge in Frankfurt erreicht werden würden bei einer Umsteigezeit von 20 Minuten und einer Verspätung von 25 Minuten. Nach einem Blick auf meine Fahrkarte lächelte Sie und sagte gelassen: "Den schaffen Sie, der kommt doch aus München!"
Was Sie damit meinte, wurde mir erst später klar, es beruhigte mich aber erstmal.
In Frankfurt eingetroffen erfuhr ich dann, daß mein Zug aus München zur Weiterfahrt nach Berlin gar nicht mehr ankommen würde, da umgestürtzte Bäume die Gleise blockierten und der Zug eine andere Strecke fuhr. Man war aber so freundlich einen Ersatzzug einzusetzen, der mit 50 Minuten Verspätung gen Berlin aufbrach. So bin auch ich mal in den Genuß von kostenlosem Teeausschank gekommen und konnte mir dank des Aufenthaltes einen Döner zu normalem deutschen Preis gönnen und mich für die kommende fahrt mit einigen außerplanmäßigen Halten zu rüsten...
In Berlin war ich bei der Ankunft um 1:30 nachts zum Glück nicht auf die S-Bahn angewiesen, mein Vater konnte mich in Empfang und in ein warmes Auto nehmen, wo es wiederum warmen Tee und eine Reise durch eine Stadt gab, die mich anhand der langen Anreise un der Schneemaßen Glauben machte, ich sei in Moskau...
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Donnerstag, 9. Dezember 2010

Alles wieder normal

Während in Süddeutschland, Frankreich und der Schweiz wiedermal Schneechaos und Glatteis die Verkehrsnachrichten prägen, haben wir in Basel nicht einmal Nieselregen. Unser Schnee der vergangenen Woche ist getaut, die klirrende Kälte mit frostiger Sonne und weisser Glitzerdecke ist wieder aus Basel verbannt... Der "Winter" hier ist mit ewigen 5°C wieder normal. Leider...
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Samstag, 27. November 2010

Schnee

Seit Donnerstag Abend schneit es in Basel und es schneit noch immer. Morgen am ersten Advent wird zumindest auf Wiesen und Dächern der Schnee so wunderbar erhalten bleiben. Haben meine Beschwerden wegen der Schneelosigkeit der letzten Winter hier gewirkt? Mich macht diese weisse Helligkeit sehr froh... Heute haben auch die Kruzianer schon ihre erste Runde auf meinem Plattenteller drehen dürfen...
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Berlin, Basel und ich

Ein Berliner in der Fremde

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