Berlin - Basel

Freitag, 15. August 2008

Uffällehkeiten

Ick hatte ja befürchtet, dit ick hier keen richtejen Urlaub machen kann, weil et so bischen zahause is. Aba dit is jar nich so. Et is doch deutleh, dit meen Alltach nich mehr hier is und ick doch ooch zum Entspannen komme.
Einijet fällt mir denn ja schon uff an Vaänderungen inne Stadt. Natürleh jibt et wieda mehr Baustellen, am Hackeschen Marcht is die letzte Freifläche Richtung Rosenstraße uffjerissen und der Bahnhof Ostkreuz is noch ville Unübasichtlejer als sonst schon. Et sind paar Klötze uffjestellt beim Alex, wo se direkt vor dit Haus des Lehrers wat setzen mußten, und anne Friedreestraße hamse anne Ecke zu'n Linden den kleen Platz bebaut und och det Jebäude uffm Areal vom Tränenpalast is als Rohbau schon weit. Dafür is det Loch wat ehemals der Palast der Republik war noch jrößer jeworden, aba dit is ja noch immer nich allet wech. Ick weeß nich, ob se die Leute damit quälen woll'n oda warum det so unendleh lange jeht mit den Abriss...
Na und de Leute. In meen Prenzlauer Berch sind noch mehr Kindas. Bißchen zu ville. Da sind echt Jeschäfte wie een Tischler oda ne Kneipe mit Läden für Kindakleidung ersetzt worden... In een Block (Rykestraße, Kollwitzstraße, Sredzkistraße) habe ick fünf Bekleidungsjeschäfte für Kinda jezählt und denn noch Kindaläden (so private Kitas) dazu. Det war mal ne Ausjehjejend mit den besten Kneipen und Cafés, vlei paar Designerläden. Naja. Und wat det für Eltan sind. Uffn Helmholtzplatz müssen die Mächens mit weeße Spitzenkleida spiel'n anstatt dasse wat Praktischet anziehn dürfen, die Kleenkinda wern zum Frühstücken ins Café jeschleppt, wo nichma wat zum Spiel'n is, se stillsitzen müssen, nich wollen und nur schrein. Nervig. Man könnte ja innt Jrüne fahr'n und picknicken mit de Jör'n oda die Freunde zum Brunch zahause treffen. Dann lieba wieda rauchen, denn is mehr Ruhe inne Cafés. Obwohl det die vill'n Neubalina oda Touristen ooch nich abhalten würde zu kommen. Und wenn früha Studenten und Freiberufler meen Café bevölkat ham, so sind jetze schon ville Hemdträger mit komischen Dialekten darunta. Da sind sogar Busse an meen Frühstückscafé vorbeijefahr'n. Ick mag et hier noch sehr, aba im Kleen ändert sich schon dit eene oda an're.
Naja und denn fehl'n ma schon paar Leute hier inne Stadt und paar aus Basel fehl'n ma hier ooch janz schön. So isset, wenn man wech jeht und sich wohl fühlt, wo man is...
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Sonntag, 10. August 2008

Hier bin ick wieda

Ick weeß nich, ob ick et schon ma jesacht oda jeschrieben hab, aba ick liebe et, in Balin S-Bahn zu fahren und frühstücken zu jehen. Und dit mache ick jerade exzessiv. Mir kommt et jerade wie eene Zeitreise vor hier zu sein. Der Trompeten-Freund war dit Wochenende aus Stuttgart anjereist und wir ham uns in unsam Café jetroffen (zu ville Schwaben da inzwischen, echt), et jab Pique-nique im Falk-Park (dit kenne ick von Basel jar nich, da macht man dit am Rhein) und inne Demo im Fririchshain bin ick och gleich jeraten. An meen Jeburtstach war ick aba erstmal inn Spreewald mit de Familie und et is ma wieda so schön jewesen einfach bis zum Horizont inne Landschaft kieken zu könn, ohne daß da een Berch im Weje steht. Nu komm noch paar Tage hier und ick bin jerade echt froh, dit touristenüberlaufene Museum jejen meen Balin inzutauschen. Die jroße Freundin und och die Jeijen-Freundin fehlen zwar gerade, aba ick hatte heute trotzdem nen Sonntach im Prenzlauer Berch wie et sich jehört mit drei Stunden Frühstücken (vill zu ville Kindas inne Cafés, echt; vor allem weil se so laut sind. Dit war früha nich so) und bißchen Flohmarkt am Mauerpark... Hmmm. Schön. Und dit noch ne janze Woche!
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Montag, 4. August 2008

Besuch

Vom 8.8.-18.8. bin ich mal wieder in Berlin...
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Sonntag, 13. Juli 2008

Marathon

Die befürchtete Isolation von meinen Berlinern war wohl eine unbegründete Sorge... Ich stecke gerade mitten in einem Besuchermarathon, der vor zwei Wochen begann. Den Anfang machte die Reise-Freundin. Sie hat - wie schon einige Berliner vor ihr - eine Reise durch den Süden geplant, all ihre verschollenen Berliner hier unten mal wiederzutreffen. Dabei muß ich mal in die Runde fragen, wieso immer die Berliner weggehen, derweil Schwaben und andere unsere Stadt in Beschlag nehmen? Das muß aber mal an anderer Stelle separat erörtert werden... Die Reise-Freundin gab nach drei Tagen meinen Eltern die Klinke in die Hand, die mein restliches zerbrechliches Umzugsgut in die Schweiz exportierten und hier neben mir auch weitere schweizer Verwandschaft aufsuchten. Das hat mir neben dem guten Geschirr eine schöne Fahrt durch die Romadie gebracht, die ich jetzt in Wochenendtagesausflügen unbedingt nochmal vertiefen werde. Und nun haben sich meine Eltern und die Geigen-Freundin gestern bei mir getroffen, so daß direkt Heimatgefühle aufkamen bei vier Berlinern in meiner Wohnung...;) Nebenbei habe ich erfahren, daß die Diplom-Freundin schändlicherweise auch gerade nur 60 km entfernt geurlaubt hat, aber nur überlegt hatte noch vorbeizuschauen. Wie auch immer, am kommenden Mittwoch werde ich 2,5 Wochen hintereinander Besuch gehabt haben.
Klingt anstrengend? Ist es aber gar nicht. Anders als in Berlin habe ich hier viel mehr Zeit für jeden. Man kann in Ruhe reden, Ausflüge machen und wirklich Zeit miteinander verbringen. Ich bin bloß froh, daß die Basler Wohnung ausreichend Zimmer bietet, obwohl ich nie, nie, nie gedacht hätte, daß sich doch so häufig Leute hierher verirren. Daß es nun anders ist, freut mich ungemein! ;)
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Montag, 30. Juni 2008

Hola!

Anscheinend lebe ich im spanischen Viertel von Basel. Das war mir bisher nicht so sehr bewußt. Die EM hat es aber gezeigt. Nie hat es in meinem ruhigen St. Johann nach irgendeinem EM-Spiel Autocorsos gegeben. Für Baseler Verhältnisse sind wir dafür viel zu sehr in Randlage. Aber nach jedem spanischen Spiel verirrten sich mehr hupende Wagen bis in meine Straße. Und gestern nach dem EM-Sieg dauerte die Lärmerei die halbe Nacht an und hörte erst auf, als die Müllabfuhr die Straßen donnernd in Beschlag nahm...
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Donnerstag, 19. Juni 2008

EM-Stadt

Ein paar Spiele hatten wir ja bereits in Basel, meistens mit Niesel- bis Platzregen. Das waren dann vor allem die wenigen Spiele der schweizer Nati. Das ist übrigens die hier gebräuchliche Abkürzung für Nationalmannschaft und man spricht sie Nazi aus, so daß hier in den Straßen immer "Schwiizer Nazi" skandiert wurde, was einen auch nur ansatzweise politisch gebildeten Deutschen wie ein Dolch durch die Brust fährt. Aber lassen wir das, seit dem vergangenen Wochenende gibt es keinen Grund mehr für diese Parole, die Schweizer sind in der EM Geschichte der am ehesten rausgeflogene Gastgeber überhaupt. Einen Rekord, den die Eidgenossen den Ösis vor der Nase weggeschnappt haben...
Aber zurück zum Wetter. Endlich scheint sich Basel auch an einem Spieltag von seiner besten Seite zu zeigen. Wir hatten heute strahlende Sonne bei knapp 30°C, die Stadt war bereits um 14 Uhr schwarz rot gold und der öffentliche Nahverkehr in der Innenstadt ist seit Mittag lahmgelegt. Dabei beginnt das Spiel erst um 20.45!!! Es sind sogar schon deutsche Autocorsos gefahren,nur die Portugiesen zeigen sich nicht. Dabei hatte man hier erst für Samstag auf einen Ansturm gehofft, wenn etwa 100.000 Orange in der Basel erwartet werden. Daß ich diese Stadt mal derart in deutscher Hand erleben dürfte, hatte ich bisher nicht gelaubt. Den Schweizern muß das ziemlich unheimlich sein, ist es doch eine ihrer Urängste...
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Donnerstag, 8. Mai 2008

Berlin Berlin

Es ist ulkig, sich in Berlin wieder eingewöhnen zu wollen, wenn es dort eigentlich keinen Alltag mehr gibt. Mein gesamtes bisheriges Leben hat fast ausschließlich dort stattgefunden. Schon bei der Einfaht in die Stadt habe ich Leuten Auskunft gegeben, mit welchen Bahnen sie ihre weiteren Ziele erreichen...
Mir ist bewußt geworden, wie viele herausragende Orte ich soo gut kenne. Da ist nicht nur der Prenzlauer Berg und der Friedrichshain, sondern z.B. auch die Museen auf der Insel und die Gedächtniskirche, weil ich dort gearbeitet habe, der Dom, in dem ich viele Jahre gesungen habe, das Schauspielhaus und die Philharmonie, in denen immer wieder Freunde gespielt haben. Da kennt man die Kehrseiten, die Abläufe hinter den Kulissen. Und doch ist alles schon recht weit weg. Die ersten Tage waren wie ein fremder Film - unglaublich.
Und es ist nicht leicht, allem gerecht zu werden. Familie, Schulfreunde, Studienfreunde, Arbeitskollegen, Chöre... Dann noch meine eigenen Vorstellungen von einem schönen Tag in Berlin mit Bummeln, Einkaufen, Ausstellungen besichtigen und vor allem: Frühstücken gehen...
Ein paar Menschen habe ich dann doch nicht treffen können. Für mich waren die Tage aber ausgefüllt und wären sonst wohl viel zu stressig geworden. Aber, ich hab ja immer noch mehr als nur einen Koffer in Berlin... ;)
Ich habe beschlossen, ich muß öfter mal für einen Kurzbesuch vorbeikommen...
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Montag, 28. April 2008

Wie erwartet

kam Berlin mir im ersten Eindruck wieder schmutzig und übervoll vor, in den Bahnen und Geschäften wimmelt es von soo vielen Menschen. Das wurde aber nur allzuschnell aufgewogen durch die großzügige Weite der Straßen und Plätze, durch den Eindruck, daß sämtliche Einwohner Schriftsteller, Künstler, Musiker, Regisseure, Photographen und was sonst noch nicht alles sind...
Ist mir früher hier nie aufgefallen, aber nach der Schweizer Bodenständigkeit lasse ich mich sogar von diesen Äußerlichkeiten beeindrucken. Aus Erfahrung weiß ich ja, daß es oft nur ein "Style" ist, hinter dem sich auch nur Hohlbirnen verstecken, aber nett anzusehen ist das allemal.
Aber das beste sind Tage wie heute, mit Frühstücken im "Sowohl als auch", mit Mittagessen an der Stabi und einem Besuch an der Museumsinsel und einem Tee in der "Tadschikischen Teestube". Dazwischen immer wieder Zeit zum Busfahren, Bummeln, Bücherkaufen... Und Sonne satt und alles ohne Camera, damit ich ja nicht mit einem Touristen verwechselt werde.
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Donnerstag, 24. April 2008

Zweiter Frühling

So, habe heute mal wieder als letzter das Museum verlassen, die Pforten geschlossen und bin raus in den Sommer, der seit gestern Basel umgarnt... Nachdem vor einger Zeit die Schafe auf dem Weg zu Ihrer Weide am Museum vorbeigezogen sind, die Kirschbäume vor nunmehr einer Woche ihre letzten Blüten verloren haben und der Regen den Rhein beinahe zum überschwappen gebracht hat, bricht sich wirklich der Sommer die Bahn hier. Gestern und heute schon über 20°C und am Wochenende weit darüber. Aber halt, ich bin dann gar nicht mehr hier. Ich fahre morgen in aller Frühe nach Berlin, wo Magnolien und Forsythien noch blühen sollen und sogar Tulpen.
Mein zweiter Frühling erwartet mich also in Berlin. ;)
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Bald

Bald werde ich mal wieder auswärts frühstücken, bald werde ich wieder soo viele Leute treffen, bald werde ich auch nach Mitternacht nicht aus der Kneipe geworfen, bald werde ich als Besucher die Museen betreten, bald wieder S-Bahn fahren, bald werde ich wieder jeden Menschen auf Anhieb verstehen, bald werde ich mich für mein ausgezeichnetes Hochdeutsch nicht mehr schämen, bald werde ich in den Zug steigen.
Nur einen Tag werde ich noch arbeiten und dann geht es endlich wieder in mein Berlin!
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Berlin, Basel und ich

Ein Berliner in der Fremde

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