Schweizer Leben

Freitag, 10. Juli 2009

Naschigkeiten

Die Luxemburgerli des Monats sind Erdbeer-Rhabarber, die in einer preisgekrönten Verpackung angebotenen Truffes du Jour sind diesen Monat mit Rosenwasser aromatisiert. Beides herrlich erfrischend und bei Sprüngli erhältlich... Hmmm
604 mal gelesen

Montag, 29. Juni 2009

phuuh

Heute morgen die Neue Züricher Zeitung aufgeschlagen mit dem Wetterbericht für die kommende Woche: Sonne ohne Ende und knapp unter 30°C für die Nordwestschweiz! Da Basel immer noch eis biezeli mär heiß hat, wird's vielleicht bald was mit dem Rheinschwimmen!
359 mal gelesen

Freitag, 26. Juni 2009

Deutsche in der Schweiz

Ohne dass ich dieses Thema all zu sehr strapazieren will, habe ich hier einen schönen Artikel aus dem Berliner Tagesspiegel, den die in Portugal lebende Freundin gefunden hat. Es geht um Integrationskurse für Deutsche, die in der Schweiz leben. Und wie Ihr vielleicht schon bemerkt habt, ich glaube bei aller Albernheit ist es eben doch notwendig, einige grundsätzliche Dinge zu klären, damit nicht jeder die gleichen unangenehmen Erfahrungen macht... Nachzulesen hier.
621 mal gelesen

Mittwoch, 3. Juni 2009

Schmutzwäsche

Da war ich nun immer stolz, daß ich entgegen der Schweizer Normalität eine eigene Waschmaschine in meiner Wohnung habe. Ich muß mich nicht in einen Waschplan eintragen oder darunter leiden, wie andere Leute die Waschküche zurücklassen und mich heimlich nachts hinunterstehlen und entgegen der Hausordnung zur Schlafenszeit waschen, damit ich überhaupt mal wieder was sauberes anziehen kann. Nein, jeder, der in der Schweiz lebt und in meine Wohnung kommt sieht es gleich, es gibt eine Waschmaschine. Regelmäßig werde ich beneidet. Von diesen Extrafreuden muß ich mich nun verabschieden. Das Ding ist hin. Futsch. Einfach so. Pünktlich zum nahenden Besuchsmarathon. Dabei steht in der Garage meiner Eltern meine tadellose neue Maschine, in 900 km Entfernung.
Also habe ich gleich mal die Gemeinschaftsmaschine getestet heute. Sie ist wunderbar, viel größer als die defekte und schleudert auch besser. Zudem steht mir ein Trockner zur Verfügung!
Vielleicht lasse ich mich durch diese Qualitäten ja doch noch über den Verlust der typisch deutschen Individualität beim Waschen hinwegtrösten.
387 mal gelesen

Mittwoch, 6. Mai 2009

Shake it baby!

Was für eine wunderbare Überraschung: Da bin ich gerade eben erst aus Berlin nach Basel zurückgekehrt und werde in meiner ersten Nacht um 3.38 Uhr mit einem Erdbeben begrüßt!
Nur, bemerke ich nach der Großstadt und der Zugfahrt in seeligen Träumen nichts davon! Mein zweites Erdbeben und sogar eines der Stärke 4,5, so daß Kollegen meinen, sie müßten das Haus verlassen und nicht mehr einschlafen können, aber ich schlafe tief und fest...
Mein erstes Erdbeben hatte ich während einer Busfahrt, so daß alle mich trösten mußten und sagten, daß man Beben während eigener Bewegung kaum merkt, aber wenn ich mal sitzen oder im Bett liegen würde... Nun, ich glaube ja noch immer, daß das eine großangelegte Veralberung ist, aber selbst die Medien beteiligen sich an diesen Späßen mit mir. Link
367 mal gelesen

Freitag, 20. Februar 2009

Schlemmerreise

Ich lebe gerne in der Schweiz, ich mag ihre Ähnlichkeit mit Ostdeutschland, das Selbstverständnis des täglichen Lebens und die Ruhe. Aber, ich muß auch sagen, daß meine erste verliebte Blauäugigkeit dem Land und dieser Stadt gegenüber schon gewichen ist und ich inzwischen durchaus andere Seiten kennengelernt habe.
Wie schön ist es dann, wenn man einen Schweizfan zu Besuch hat. Jemanden, der die Vorteile zu schätzen weiß, der den Käse so liebt wie ich und die Schokolade, der in der Gediegenheit Gemütlichkeit entdeckt und in der Langeweile entspannte Atmosphäre, mit dem man die Lokale ausprobieren kann, in denen es (hier zumindest) mehrheitlich eine bodenständige Schweizer Küche gibt und der schwärmt und mit dem Blick aus meinem Berlin mich wieder all die Vorteile sehen läßt. Und wenn ich dann aus dem Museum in die wieder leere Wohnung zurückkehre und das Bett abgezogen und der Abwasch gemacht ist, nenne ich das einen rundum gelungenen Besuch!
407 mal gelesen

Sonntag, 8. Februar 2009

Und die Raben kommen doch

Die Schweizer haben mal wieder abgestimmt. Diesmal wieder ein paar spannende Themen dabei, wie zum Beispiel eine Wegweisungsinitiative (weg wie fort, nicht weg wie Pfad übrigens), in der es darum ging, daß den Gesetzeshütern erlaubt werden solle, verdächtige Elemente (Gewalttäter, Penner, Demonstranten) ohne vorgefallene Straftat eines öffentlichen Ortes verweisen zu können. Mit weit über 70% haben die Basler zugestimmt! aber sie haben ja auch freiwillig vor einigen Jahren eine Sperrstunde eingeführt...
Außerdem gab es eine Initiative "Demokratie vergrößern", das Wahlrecht ab 16 Jahre sollte ermöglicht werden. Auch hier hat die Schweiz wie erwartet entschieden: mit einem "Nein".
Am spannendsten für mich war die Abstimmung über die Personenfreizügigkeit, will heißen, daß EU-Bürger in der Schweiz arbeiten und wohnen dürfen, wie man es inzwischen auch innerhalb der gesamten EU kann. Dies wurde im Vorfeld heiß diskutiert und das Stimmvolk mit Plakaten und Postwurfsendungen umworben. Die weißen Schäfchen vom letzten Jahr, die ein schwarzes Schaf von der schweizer Landkarte schubsen, wurden durch Raben ersetzt, die sich von außen kommend auf die kleine Schweiz stürzen.
Trotz derartiger Angstkampagnen haben die Schweizer mit knapp 60% für die Weiterführung der bilateralen Verträge mit der EU gestimmt. Besonders positiv die westschweizer Romands und die beiden Basel (Basel Land und Basel Stadt), die sich gerne mal wie die frankophonen Schweizer verhalten und eben kein typisches deutschschweizer Verhalten zeigen. Vor allem die Tessiner und ein paar deutsche Landkantonen haben gegen diese Initiative gestimmt. Ich bin aber doch recht froh, in Basel nur von 30% der Bevölkerung nicht gern gesehen zu werden...
366 mal gelesen

Mittwoch, 4. Februar 2009

Krieg und Liebe

Nein, kein falsch aufgeschnappter Titel eines russischen Klassikers sondern die Überschrift für meinen Tag.
Seit heute 13 Uhr mitteleuropäischer Zeit wissen wir, daß etwa 98% der schweizerischen stationären, mobilen und Wassersirenen einwandfrei funktionieren. Das melden die schweizer Nachrichten seit dem Nachmittag. Jeden ersten Mittwoch im Februar werden nämlich sämtliche Sirenen getestet, so auch heute für circa 10-15 Minuten. Ich war zu der Zeit gerade im frühlingshaften Süddeutschland und habe zum Glück nichts davon mitbekommen. Mich erinnert der Gedanke aber an meine Kindheit, als jeden Mittwoch um 13 Uhr die Sirenen in dem kleinen niemals in einen Krieg verwickelten Staat in Stadt und Land getestet wurden. Nur muß man in der Schweiz zusätzlich auch wissen, welcher Schutzraum der nächste ist. Jeder Einwohner hat einen gesetzlich festgelegten Platz in einem Bunker, für den Fall, daß die Schweiz mal wieder angegriffen wird. In jedem Haus hängt ein amtliches Schild mit der Schutzraumzuweisung und man darf keinen neuen Wohnraum errichten ohne nachweislich freie Plätze für die zukünftigen Bewohner in einem Bunker. Die wie U-Bahneingänge anmutenden von einem Häuschen überdachten Treppenabgänge auf Basler Straßen sind die Eingänge zu solchen Schutzräumen, denn Basel hat gar keine U-Bahn, so etwas gibt es in der ganzen Schweiz einmalig nur bei den Romands in Lauanne und wurde erst im September 2008 eingeweiht.
Soweit zum Thema Krieg.
Auf dem Heimweg kaufe ich mir ein paar Tulpen für den Eßtisch und laufe pfeifend die Straße entlang, bis ein Metaller mit Kapuzenshirt und Pitbull mich auf die Blumen deutend und grinsend fragt: "Bisch wohl verliäbt?" Und diese fast anzügliche Frage auf offener Straße von einem Schweizer!
350 mal gelesen

Freitag, 30. Januar 2009

Umgestaltung

Ich habe Stadtplanung in Deutschland studiert. Dabei ging es nicht nur aber auch um die Aufwertung von Wohnvierteln, besondes sogenannten Brennpunkten oder Problemvierteln. Für Basler Verhältnisse lebe ich in einem solchen Viertel. In meiner Berliner Heimat entspräche das Basler St. Johanns Quartier dem Bezirk Neukölln oder auch Wedding. Es gibt hier einen hohen Ausländeranteil in unsanierten Altbauten und ich habe auch schon einmal eine Schlägerei beobachtet. Kürzlich ist meine Tramlinie umgeleitet worden und man hat angekündigt die Gleise aus der alten Trasse zu entfernen und die Straße umzugestalten. Ich habe von breiteren Gehwegen geträumt, von Bäumen (die dieser Straße wie den meisten Basler Straßen fehlen). Das Wort "umgestalten" hat also meine Phantasie beflügelt und in meinem Kopf die bestmögliche Variante der Gasstrasse entstehen lassen.
Aber nichts da oder "Pustekuchen" wie Loirinha zu sagen pflegt. Man hat zwar die alten Gleise herausgerissen, was in Berlin niemals passiert wäre, da liegen heute noch Gleise aus den 20er Jahren im Kopfsteinpflaster. Man hat also die alten Gleise entfernt und dann einfach Asphalt ausgegossen. Damit hat man eine breitere Fahrbahn gewonnen, die man dann zu zwei Dritteln in Parkplätze umgewandelt hat. Eine wegen der Vorliebe für Asphaltierung und praktische Lösungen typisch schweizerische Umgestaltung. Selbst im Innenstadtbereich wird mit Vorliebe auch auf Gehwegen Asphalt verwendet, weswegen Regenwasser häufig nicht einfach versickert sondern als möglichst flächendeckende Pfütze stehenbleibt. Diese Lösung scheint hier auch kaum jemand als häßlich zu empfinden. Sie ist eben praktisch weil schnell und preiswert. Und die Durchgrünung der Städte scheint auch kein Thema zu sein. Immerhin gab es im St. Johann auch Initiativen, Kletterrosen zu pflanzen, um das Viertel wenigstens mit etwas Straßengrün aufzuwerten. Ohne einige private Vorgärten hier und da wären die Basler Straßen oft sehr trist.
Aber, schnell ging sie wirklich, die Umgestaltung.
339 mal gelesen

Sonntag, 11. Januar 2009

Backwaren mal wieder

Von Anbeginn bin ich stolz auf Brandl's Confiserie bei mir um die Ecke. Wirkliche Leckereien, ein stadtbekannter Guggelhupf und eine charmante alte Chefin, die mich zu fast jedem Kauf überreden kann. Als ich zum Beispiel am 19.12. für meine Schwester in Berlin einen Grätima mitnehmen wollte (ein traditioneller Nikolaus aus Hefeteig mit Mandeln, Rosinen und Hagelzucker verziert), teilte sie mir einfach mit, daß der Grätima sich für dieses Jahr zur Ruhe gesetzt habe und erst im nächsten wiederkäme, aber ich könne eine ihm ganz ähnliche Tanne mitnehmen, was ich brav tat. Wie oft habe ich einen größeren Guggelhupf als nötig gekauft, Pralinen und mir fremdes Gebäck probiert und versucht über alberne Bezeichnungen wie Schlumpi (Brötchen) und Gipfeli (Chroissants) hinwegzusehen. Doch nun hat sie mich enttäuscht. Erst hatte Brandl über den Jahreswechsel geschlossen und nun auch noch am Sonntag. Bisher gab es keinen Ruhetag, immer habe ich köstliche Naschigkeiten oder freundliche Worte bei Frau Brandl gefunden.
Meine neueste Enttäuschung hat sie nun gestern nachdem wir uns ein frohes neues Jahr gewünscht haben mit einem Sunnenrädeli fast ausgebügelt, einer radförmigen Milchbrezel mit Kümmelbestreuung, die sie mir fröhlich zum sofortigen Verzehr schenkte.
437 mal gelesen

Berlin, Basel und ich

Ein Berliner in der Fremde

Aktuelle Beiträge

Mönch in der Zelle
Oh wie habe ich mich gefreut, den Effizienzdruck im...
Nachtreise - 16. Sep, 08:38
Rutschpartie am Hönggerberg
Was soll ich sagen: Ich bin glücklich! Das Wetter in...
Nachtreise - 16. Sep, 07:28
Leben im Zug
Als Berliner kann ich pendeln grundsätzlich ersteinmal...
Nachtreise - 15. Sep, 03:01
Leben vor dem Zug
Wenn man täglich eine lange Strecke pendelt, dann stellen...
Nachtreise - 16. Mai, 01:08
Freitags TGV
Die Schweiz ist ein Pendlerland. Ausserdem arbeiten...
Nachtreise - 15. Mai, 13:42

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Links

Suche

 

Status

Online seit 6435 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 16. Sep, 08:38

Credits


Berlin - Basel
Grenzgeschichten
Gute Gründe zu gehen
Helvetismen
Orgakram emotional betrachtet
Pendlergeschichten
Schweizer Leben
Tage wie dieser
WG-Leben
Zwischenleben
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren