Freitag, 9. Dezember 2011

Im blauen Zug nach Paris

Seit ich in Basel lebe ist die am schnellsten zu erreichende Metropole für mich Paris. In knapp 4 oder 3,5 Stunden Zugfahrt erreicht man von Basel den Gare de l'Est und kann auf diese Weise am Morgen eintreffen und die Stadt am Abend wieder verlassen. Manchmal empfinde ich es als sehr seltsam, dass Paris oder Mailand schneller erreichbar sind als Berlin. Selbst Venedig ist näher als mein Berlin. Aber Paris schlägt alles. Mit etwas Glück beim Buchen kommt man für 25,- € pro Fahrt nach Paris.
Und ab dem 3. Advent, dem 11.12., wird Paris noch etwas näher rücken. Nur noch drei Stunden Reisezeit!
Allerdings landet man neu am Gare de Lyon... Ich habe gleich mal nachgeforscht und festgestellt, daß dieser Bahnhof noch etwas näher am Pariser Zentrum liegt und ein Restaurant mit Originalausstattung der Belle Epoque besitzt, das schon häufiger als Filmset gedient hat: Das Le train bleu.
Am Basler SBB, wo ich den TGV nach Paris besteige, gibt es ebenfalls ein Cafe mit dem selben Namen. Nun bin ich schon wieder versöhnt und reise also von einem blauen Zug zum nächsten...
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Donnerstag, 1. Dezember 2011

Christa Wolf ist heute gestorben

... und ich bin traurig. Gleichzeitig freue ich mich, dass ich das letzte Buch noch aufgespart habe, wie man sich Schokolade vom Munde abspart oder wie man seine Sonntagskleider wirklich nur am Feiertag trägt. Jetzt weiß ich, da wird nichts nachkommen. Leider.
"Kein Ort.Nirgends." und das "Sommerstück" waren meine Einstiegsdroge, dann kamen die gewichtigeren Werke. Alles Gute und vielen Dank!

Die Süddeutsche hat den Nachruf schon fertig:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/zum-tod-von-christa-wolf-eine-sozialistin-die-im-sozialismus-aneckte-1.1224104
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Sonntag, 27. November 2011

Süchtig und krank

Seit Eröffnung der neuen Ausstellung habe ich jeden Samstag irgendeine Veranstaltung ausgerichtet und betreut. Nun, nach sieben Wochen habe ich endlich ein Wochenende mit zwei freien Tagen und bekomme natürlich pünktlich zum Ende der Woche eine schmerzhafte Mittelohrentzündung.
Und was passiert mit so viel freier Zeit? Münchner Freunde sind auf Besuch und auch wenn ich nicht das ganze Programm mitmache, schaffe ich es an diesem strahlenden Sonntag immerhin mal wieder ins St. Albantal, wo Gallerien und kleine Läden einen Tag der offenen Türen organisiert haben. Weihnachtlich elegante Stimmung überall. Außerdem gehen wir ins Museum für Gegenwartskunst und ins Cartoonmuseum, daß gerade israelische Comics zum Thema Liebe ausstellt. Liebe in Zeiten des Terrorismus. Tja, ein Wochenende ohne Museum geht nicht, auch wenn es nicht das meine ist.

Die ernüchternde Erkenntnis: Ich bin krank und süchtig.
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Sonntag, 20. November 2011

St. Johann goes Prenzlauer Berg

Ich habe gern im Prenzlauer Berg gewohnt. Es gab dort sympatische Bewohner und angenehme Cafes und auch einen offenen Bücherschrank. Im St. Johann in Basel gibt es auch recht viele nette Nachbarn, seit einiger Zeit im Bhf St. Johann das Buffet, ein richtig gemütlicher Ort zum Trinken und auch Essen und seit neuestem gibt es am Voltaplatz auch einen offenen Bücherschrank. Einzelheiten hier:
http://merianstiftung.ch/buecherschrank-basel/
Ich habe mein Bücherregal durchsortiert und heute 11 Titel dort hinterlegt. Genommen habe ich nichts, aber ich habe auch absichtlich nicht zu lange hineingesehen... :)

Ergänzung vom 25.11.: Bis auf eines sind alle von mir eingestellten Bücher wieder aus dem Schrank verschwunden. Anscheinend haben sie ein neues zuhause gefunden. Vielleicht getrennt von einander...
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Dienstag, 15. November 2011

Die Freiheit im nasobem

Manchmal ist Basel wie Berlin. Wenn man frei hat und die Stadt lebendig erlebt. Wenn man z.B. einen gearbeiteten Samstag mit einem Dienstag vertauschen und in der Buch- und Kaffeebar "nasobem" im Gundeli mit Freunden zu Mittag essen kann. Der Chorfreund und die Architektenfreundin sind gekommen, es gibt getoastete knusprige Bagels mit Frischkäse und Lachs, Käswähe und Salat, aber vor allem neben Kaffe und Kaltgetränken richtigen Tee, also losen Tee in wunderbaren Sorten. Und das ist in Basel fast konkurrenzlos selten. Es gibt sogar weißen Tee... (schwärm). In der Auslage gibt es schöne Weihnachtsliteratur, sogar mit meinem Vornamen im Titel!
Und jetzt schneit zufällig eine weitere Freundin herein und sie ist hier verabredet mit ChliiTierChnübler... Tja, man kann sich sehr urban fühlen, selbst in Basel. Man muss nur zu den kreativen gehören, die sich Ihre Zeit frei einteilen können. Ach ja!
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Montag, 7. November 2011

Schweizer sind pünktlich, alle Jahre wieder

Eine Woche vor dem Volkstrauertag, zwei Wochen vor Totensonntag, drei Wochen vor dem ersten Advent und mitten in der Basler Herbstmesse hat sich die Stadt wieder daran gemacht und überall in der Innenstadt Weihnachtsbäume aufgestellt. Ob wir an Sylvester die erste Osterdekoration sehen werden? Ach, nein, da gibt es zuvor ja noch die Fasnacht...
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Samstag, 5. November 2011

Erntefreuden

Der nette Nachbar hatte mir im Frühling vier Tomatenpflanzen gegeben. Tatsächlich sind sie sehr groß geworden und haben viele Früchte getragen. Über den Sommer habe ich 22 Tomaten vom Strauch gegessen, jetzt wollte ich vor den kalten Nächten auch den Großteil der Ernte einfahren und habe 82 Stück gepflückt. Ich habe somit gestern die einhundertvierte Tomate aus Eigenanbau vom Balkon in die Küche geholt. Sechs grüne hängen noch, aber das wird schon noch werden...
Und wie das in meiner Familie so üblich ist (normalerweise eher als Kilo-Angabe oder Weckgläser in Duzend), habe ich diese Zahlen natürlich umgehend in die deutsche Hauptstadt vermeldet...
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Montag, 31. Oktober 2011

Mistkübeltourismus oder Wishermensfriends

Die Basler haben's wie alle Schweizer gern sauber. Auch wenn Basel im Vergleich zu Berlin eine Stadt ist, von deren Trottoirs (Bürgersteigen) man essen kann, hat sie doch in der Schweiz ein schlechtes Image, was die Sauberkeit der Straßen angeht. Immerhin findet man noch im Sommer in versteckten Ritzen Räppli (Konfetti) von der winterlichen Fasnacht.
Die Stadtreinigung gibt sich also besondere Mühe, diesem Ruf zu entkommen. Sie nennen sich z.B. Wishermensfriends auf einer gleichnamigen webside (www.wischermensfriends.ch) und haben neuerdings die städtischen Mülleimer in poppigen 70er Jahre Mustern dekoriert. Mit orangen, grünen und braunen Kreisen, Streifen und psychodelischen Mustern. Ich hatte zunächst gedacht, diese Massnahme soll litternde Jugendliche dazu verleiten, die Mistkübel (sprich: Mischtkibel = Mülleimer) als coolen Aufenthaltsort mißzuverstehen. Tatsächlich verbirgt sich jedoch ein stadtweites Fragespiel dahinter mit Partnern wie der Basler Zeitung oder dem Radio Basilisk. Die Spielregeln fordern uns auf, 250 im Stadtgebiet verteilte Mülleimer nach Buchstaben abzusuchen. Die Buchstaben ergeben in der richtigen Reihenfolge ein Lösungswort, mit dem man gewinnen kann. In regelmäßigen Abständen werden Hinweise veröffentlicht, wo der Mülleimer sich befindet, dessen Buchstabe als nächstes in ein Lösungsformular eingetragen werden muß.
Ich frage mich, ob an den Mistkübeln, die dann ja gesucht und gefunden werden müssen ein größeres Besucher- und Müllaufkommen beobachtet werden kann... Wenn man eh in der Freizeit einen Mistkübeltourismus betreibt, um darauf einen Lösungsbuchstaben zu finden, kann man dort ja praktischerweise auch immer gleich etwas wegwerfen. Klingt doch nett und nach einem Spaß für die ganze Familie.
Wer Interesse hat kann die Spieregeln und die Designs nachschauen unter:

http://www.suuberstar.ch/spielregeln.html
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Berlin, Basel und ich

Ein Berliner in der Fremde

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